Neue Doppelspitze: Ursula Diesch und Maximilian Geiger packen nun gemeinsam Tourismus und VHS in Schongau an

Mit einer Doppelspitze arbeitet man bei der Stadt nun im Bereich Erwachsenenbildung, Tourismus und Partnerstädte. Neu an der Seite von Ursula Diesch steht Maximilian Geiger.
Schongau – Wie berichtet, hatte Maximilian Geiger Anfang September seinen Start bei der Stadt Schongau. Nach Beschluss des Stadtrats werde damit ihre Stelle erweitert, erklärt Ursula Diesch, die langjährige Leiterin der Volkshochschule (VHS) und der Tourist Information sowie verantwortlich im Bereich Städtepartnerschaften.
Sie selbst hat ihre Stunden etwas reduziert und arbeitet bis zu ihrem Ruhestand Anfang 2024 Hand in Hand mit dem 31-jährigen Schongauer. „Ich bin froh, dass da ein neuer Kollege im Team ist, es warten viele Aufgaben.“
„Integriertes kommunales Entwicklungskonzept“ ISEK soll in Geigers Fokus stehen
Insbesondere das „Integrierte kommunales Entwicklungskonzept“ ISEK soll zunächst im Fokus seines Aufgabenbereichs stehen, vielmehr ein „touristisches Infrastrukturkonzept“, damit all die Ideen, die Bürger, Stadträte und Städteplaner zusammengetragen haben auch einmal in die Tat umgesetzt werden können. Dafür ist auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Bauamt wichtig, das Konzept soll ausgeschrieben werden, eine Agentur nach den Vorgaben der Stadt Vorschläge erarbeiten.
Als konkretes Beispiel nennt Diesch etwa den Punkt „Erlebbarmachung des Lechs“. Von der Plattform am Sonnengraben aus könnte ein Wanderweg Richtung Festplatz bis zum Lido gehen. Sowohl beim Wohnmobilstellplatz als auch am Lido selbst gebe es noch viele Gestaltungsmöglichkeiten, beide Bereiche müsse man aber erst einmal näher betrachten, das sei sicher auch finanziell ein größerer Posten, so Diesch.
Rund um die Stadtmauer ist schon einiges passiert – Sanierungspläne am Sonnengraben schreiten voran
Die Stadtmauer selbst mit ihren einzelnen Türmen sei ebenfalls ein wichtiges Thema für den Tourismus. Ideen haben Diesch und Geiger hierzu viele, aber die müsse man vorab natürlich erst einmal absprechen, damit keine Erwartungshaltung entstehe, da wolle man nicht vorgreifen. „Ich muss mich auch erst einmal einarbeiten in diese große Thematik“, so Geiger.
Der studierte Historiker freut sich über die neue Herausforderung: „Ich wollte in meiner Heimatstadt arbeiten, und gerade der Bereich Tourismus ist sehr vielfältig.“ Er finde es reizvoll, gemeinsam Ideen zu entwickeln, man habe zusammen einfach mehr Man- und Frauenpower. Drei Frauen in Teilzeit unterstützen die beiden in allen Bereichen.

Gerade rund um die Stadtmauer ist in diesem Jahr schon einiges passiert. Derzeit wird das neue Portal zum Garten des Heiliggeist-Spitals eingebaut, das den Blick öffnen soll auf diesen für Schongau bedeutenden Ort. „Es ist wunderbar, wenn bauliche Dinge die Stadt attraktiver machen, über ein offenes Tor kommen vielleicht noch mehr Gäste“, ist Diesch überzeugt. Auch die Planungen zur Sanierung am Sonnengraben samt Wegebeleuchtung schreiten voran.
Die grundsätzliche Strategie für den Tourismus der Stadt sei festgelegt: „In Schongau setzen wir auf sanften Tourismus, möchten unsere Umgebung zeigen“, so Diesch, ganz gleich, ob für Tagestouristen oder Radfahrer.
Was sich die beiden vorstellen könnten, ist eine noch stärkere Einbindung des Museums. Diesch: „Man könnte eine Kinderführung entwickeln oder einen Audioguide ausarbeiten, und auf diese Weise individuelle Führungen anbieten.“ Auch dies sei bisher nur eine Idee und noch nicht mit dem Historischen Verein abgesprochen, dessen Arbeitsgemeinschaft das Museum betreibt. Geiger bringt aber den direkten Draht hierzu mit: Er ist seit Juli 2021 Mitglied im Vereinsvorstand. „Ich hoffe auf Synergieeffekte“, so Geiger.
Maximilan Geiger möchte „Tourismus mit dem Theater verbinden“
Ein Schaden dürfte es für die Stadt ebenfalls nicht sein, dass Geiger beim Theaterverein Treibhaus zweiter Vorsitzender ist und dort nicht nur eine besondere Rolle spielt, sondern Schongau beim für 2023 geplanten Freilichttheater auch wieder in einen historischen Kontext setzt: Das Stück „1493 – Schongau zwischen Blut und Freundschaft“ stammt aus seiner Feder und er wird Regie führen.
Der Historiker hatte schon bei den beiden Henkerstochter-Aufführungen nach den Romanen von Oliver Pötzsch die Theaterfassung geschrieben und war selbst mit auf der Bühne gestanden. „Ich möchte schauen, wie wir den Tourismus mit dem Theater verbinden“, so Geiger.
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Leise Ansätze hierfür gibt es: Wie Ursula Diesch verrät, ist ein Treffen mit allen Stadtführern angesetzt. „Wenn das jemand übernehmen möchte, könnte ich mir gut vorstellen, dass wir vielleicht auch beim nächsten Theater wieder spezielle Erlebnisführungen anbieten.“ Die Führungen „Auf den Spuren der Henkerstochter“ durch das mittelalterliche Schongau seien damals sehr gut angenommen worden.
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