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Schongau: Am Sonnengraben und Himmelsleiter wird heuer gebaut

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Von: Elke Robert

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Die ramponierte Himmelsleiter hinauf zum Polizeidienerturm und der gesamte Bereich am Sonnengraben sollen heuer saniert werden. Auch ein Ruhebänkchen wird es wieder geben, aber alles in moderner Ausführung. Sonnenterrasse soll schön grün werden Kneippbecken an der Himmelsleiter
Die ramponierte Himmelsleiter hinauf zum Polizeidienerturm und der gesamte Bereich am Sonnengraben sollen heuer saniert werden. Auch ein Ruhebänkchen wird es wieder geben, aber alles in moderner Ausführung. © herold

Der Stadtrat hat den Startschuss für die Sanierung des Sonnengrabens inklusive der maroden Treppe zum Volksfestplatz, der Himmelsleiter, gegeben. Die Arbeiten sollen möglichst heuer abgeschlossen werden. Weil der Hang gesichert werden muss, erhöhen sich die Kosten auf rund 1,34 Millionen Euro.

Schongau – Die Pläne für den nächsten Baustein der Innenstadtbelebung waren schon 2022 im Stadtrat vorgestellt worden, in der vergangenen Woche brachte der Bauausschuss das Baugenehmigungsverfahren auf den Weg. Langfristig soll das gesamte Stadtmauerumfeld ein neues Gesicht bekommen.

Den Anfang macht man mit dem Aufenthaltsbereich am Sonnengraben entlang der historischen Stadtmauer. Erstmals wird der Durchgang beim Polizeidienerturm barrierefrei gestaltet, wie Stadtbaumeister Sebastian Dietrich jetzt auch im Stadtrat hervorhob.

Bereich am Polizeidienerturm wird barrierefrei gestaltet

Dort entsteht ein gepflasterter Vorplatz, über den man bequem aus der Altstadt heraustreten kann und dann auf den bereits bestehenden Rundweg um die Stadtmauer kommt.

Die Sonnenterrasse an der Stadtmauer wird durch eine eigene Pflasterung ebenfalls hervorgehoben als wichtiger und besonderer Ort der Stadt. Der Weg des Stadtwallrundwegs wird in diesem Abschnitt erneuert. Abweichend vom ersten Entwurf, wird der bestehende Brunnen am Sonnengraben in Anlehnung an den Vorgänger aus den 1950er Jahren reaktiviert – durch einen glücklichen Zufall war Ende 2022 die Brunnenfigur wieder aufgetaucht (wir berichteten). Ein separater Trinkbrunnen wird nur wenige Meter weiter im östlichen Bereich des Sonnengrabens installiert.

Auch die jetzige Sonnenterrasse wird aufgewertet. Durch die Bepflanzung etwas abgeschirmt vom Hauptweg an der Stadtmauer, soll man sich dorthin zurückziehen können. Staudenflächen mit Duftkräutern könnten „die Sinneseindrücke an diesem Ruheort erweitern“, wie es in der Vorlage der Verwaltung heißt.

Alte Kulturpflanzen sollen verwendet werden und Sinneseindrücke erweitern

Vorgesehen sind alte Kulturpflanzen wie Thymian, Lavendel, Salbei, Katzenminze oder Dost. Der Bereich bekommt einen Schotterrasen und soll ebenfalls barrierefrei werden – eine Rampe ist vorgesehen. Neben Bänken werden zunächst einmal Sitzhocker aufgestellt, bis die geplanten Sitzkörbe realisiert werden können.

Ein wichtiger Bereich der Sanierung ist die Himmelsleiter als Verbindung zwischen Sonnengraben, Polizeidienerturm und dem Dornauer Weg. Die gesamte Treppenanlage wird erneuert – die bisher ungleichen Stufen werden auf ein angenehmes einheitliches Schrittmaß gebracht. Im steilen Hang oben muss eine Stützmauer gebaut werden, wie Dietrich im Bauausschuss ausführte. Es sollen aber „so wenig Eingriffe in den Hang erfolgen wie möglich“.

Das Hangwasser, das zunächst in einer Rinne neben dem Weg geführt wird, fließt weiter unten in unterschiedlich hohe Becken, in die man Arme oder Füße tauchen kann, Mini-Kneipp-Becken sozusagen. Eine Ruhebank lädt außerdem zum Verweilen und Ausruhen ein.

Materialien wie beim Münzgebäude und das Pflaster der Altstadt

Was die Ausführung anbelangt, werden die gleichen Materialien verwendet wie bereits bei der Umgestaltung am Münzgebäude. Die Becken bekommen einen Korpus aus pulverbeschichtetem Stahl, die Bank eine Sitzfläche aus dicken Holzbohlen. Auch die in der Altstadt verwendeten Pflaster finden sich im Süden der Stadtmauer wieder – an der Himmelsleiter kommen außerdem dunkle Natursteinstufen zum Einsatz.

„Wir freuen uns alle riesig auf das neue Bauvorhaben“, fasste es Kornelia Funke (CSU) schon im Bauausschuss zusammen. Vom Stadtbaumeister wollte sie wissen, wann die Sanierung denn umgesetzt wird. Die Planung sei fertig, die Ausschreibung ebenfalls weit gediehen, man warte lediglich auf den Bewilligungsbescheid im Rahmen der Städtebauförderung, so die Information von Dietrich. „Wir hoffen auf die Realisierung im Jahr 2023“, so der Stadtbaumeister, eventuell bleiben noch Restarbeiten für 2024, es gebe zu viele Unbekannte. Der Bauausschuss gab einstimmig grünes Licht.

Insgesamt rund 1,34 Millionen Kosten mit hoher Förderung

Im Stadtrat, in dem am vergangenen Dienstagabend noch der Durchführungsbeschluss für das Vorhaben anstand, konkretisierte Dietrich dann die Zahlen: Der Kostenansatz erhöht sich am Sonnengraben um 46 000 Euro auf 749 000 Euro. Die bereits bewilligte Fördersumme aus dem Sonderfonds „Innenstädte beleben“ beträgt 517 000 Euro, das sind 80 Prozent der förderfähigen Kosten.

Die Mehrkosten für die Hangsicherung können im noch nicht bewilligten Bund-Länder-Programm für die Sanierung der Himmelsleiter mit einfließen. Diese Kosten erhöhen sich gegenüber dem Ansatz um 60 000 auf 595 000 Euro, der Förderzuschuss (60 Prozent der förderfähigen Kosten) beträgt 318 000 Euro.

Der Beschluss fiel einstimmig. „Gut, dass es jetzt angegangen wird, das gehört zum Gesicht der Stadt hinzu“, so Stefan Konrad (SPD).

Den Wehrgang in der Stadtmauer auf einem großen Stück erlebbar zu machen, ist ein Projekt unter vielen, das die Stadt plant, aber geschoben hat.

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