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Weil Gemeinden Solarparks verhindern: „Deshalb klebt sich unsere Jugend auf den Straßen fest“

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Von: Elke Robert

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Solaranlagen
Eine zweiter riesiger Solarpark soll im Schongauer Norden gebaut werden © IMAGO/McPHOTO/K. Steinkamp

Die Planungen von Solarparks ist offenbar nicht einfach. Die Anpassung von Gesetzen soll dies nun erleichtern. Gerade im ländlichen Raum sei eine Genehmigung schwierig, werde gar verhindert, sagt Volllast-Chef Tobias Mader: „Deshalb klebt sich unsere Jugend auf der Straße fest.“

Schongau - Erneuerbare Energien rücken immer weiter in den Fokus, in Schongau etwa wird gerade der nächste große Solarpark geplant. Stadt und Stadtrat stehen solchen Projekten sehr offen gegenüber, aber bei Schongaus Nachbarn sieht man die Solarparks kritisch. Gar nicht witzig findet Tobias Mader, Geschäftsführer der Schwabsoiener Volllast GmbH, die Haltung von Altenstadt und Hohenfurch.

Gemeinde Altenstadt lehnt angeblich Solarparks pauschal ab

„Altenstadt lehnt pauschal ab“, so Mader, in Hohenfurch sehe es nicht besser aus. Bis in den Gemeinderat gelange er erst gar nicht, um seine Projekte vorzustellen: „Schon am Bürgermeister komme ich nicht vorbei.“ Eine Begründung für die Ablehnung höre er in der Regel nicht, und die Kriterienkataloge seien schlicht nicht erfüllbar.

Gemeinderäte verhindern Neuerungen, sagt Mader: „Da sitzen nur alte weiße Männer“

Für Mader liegt dies an der Zusammensetzung der Gremien. „Da sitzen nur alte weiße Männer, da geht es nur um Verhinderung“, ist er überzeugt. In seinen Augen mit eine Ursache für Protestbewegungen wie der „Letzten Generation“, Aktivisten, die mit teils drastischen Aktionen Maßnahmen für den Umweltschutz durchsetzen wollen. „Deshalb klebt sich unsere Jugend auf den Straßen fest“, ist Mader überzeugt. Die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes, insbesondere der Paragraph 2, in dem die besondere Bedeutung der erneuerbaren Energien hervorgehoben wird, und §35 im Baugesetzbuch (Bauen im Außenbereich) sei die Antwort der Bundesregierung auf die vielen Ablehnungen. „Es klingt drastisch, aber so wird die Planungshoheit der Gemeinden umgangen.“

Altenstadts Bürgermeister Andreas Kögl widerspricht, die Darstellung Maders sei so nicht richtig

Altenstadts Bürgermeister Andreas Kögl widerspricht, die Darstellung Maders sei so nicht richtig. Der Gemeinderat habe erst kürzlich der Änderung eines Bebauungsplans zugestimmt, im Kieswerk darf eine PV-Anlage gebaut werden auf den Rekultivierungsflächen, „eine tolle Sache“. Mader sei auch nicht der einzige Interessent, es gebe täglich Anfragen. Und man habe Mader bereits eine relativ große PV-Anlage genehmigt – am Reiterweg auf dem Gelände der ehemaligen Hühnerfarm.

Bürgermeister Kögl: Nicht den einfachsten Weg gehen, sondern gute Lösungen suchen

„Aber man darf nicht nur den einfachsten Weg gehen und möglichst schnell und einfach PV-Anlagen bauen, in dem man irgendwo Module in die Erde rammt, sondern muss auch die Themen Vermeidung von Flächenfraß beachten und den Schutz der Natur“, ist sich Kögl sicher. Wenn in Altenstadt PV-Anlagen abgelehnt würden, dann nicht ohne Alternativen vorzuschlagen, wie etwa eine Agri-PV-Anlage. „Und ich frage mich auch, warum nicht alle Dachflächen von Industrieanlagen und sämtliche Parkplätze mit PV-Anlagen belegt sind.“

Diese riesiger zweite riesige Solarpark ist im Norden von Schongau geplant

Der Landkreis Weilheim-Schongau steht in Sachen Freiflächensolaranlagen gar nicht so schlecht da im Vergleich

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