Zu viele Verletzte: Deutsche Meisterschaft der Nachwuchs-Triathleten in Schongau wegen Radstürzen abgebrochen

Schwierige Tage liegen hinter den Organisatoren des Schongau-Triathlons. Das ganze Wochenende über machte der Regen die Pläne zunichte. Am Sonntag dann kam ein weiteres Problem hinzu: Zahlreiche junge Starter waren mit dem Fahrrad gestürzt.
Schongau – Am Abend vor dem Startschuss zur Deutschen Meisterschaft der Nachwuchstriathleten in Schongau waren die Verantwortlichen noch guter Dinge, dass alles klappt. Um auch das Schwimmen zu ermöglichen, planten sie kurzerhand um. Der Wettbewerb wurde von der Lechbrücke in Richtung Volksfestplatz an den Lido verlegt. Am Sonntag, eine Stunde vor dem ersten Start, musste aber auch dieser Plan begraben werden – es kam aber noch schlimmer.
„Die Wassertemperatur war in Ordnung, aber es war viel zu viel Treibholz im Wasser, das wäre viel zu gefährlich gewesen“, berichtete Tri-Team-Chef Wolfgang Ahrens, der in Absprache mit der Wasserwacht, der Deutschen Triathlon-Union und den Mannschaftsverantwortlichen das Schwimmen zugunsten eines weiteren Laufteils streichen musste – wie schon am Abend zuvor beim Regionalliga-Wettkampf.
Treibholz im Lech: Schwimmen bei Triathlon in Schongau gestrichen
Damit verlagerte sich das komplette Geschehen des sportlichen Großereignisses mit Teilnehmern aus ganz Deutschland, die zusammen mit ihren Teams und Verwandten die Lechstadt bevölkerten, auf den Marienplatz und in die Fußgängerzone. „Wir mussten aber auch den Zeitplan umstellen“, erklärte Ahrens. Statt die verschiedenen Altersklassen nach und nach in Zeitabständen von 30 bis 60 Minuten auf die Reise zu schicken, erfolgten die Starts erst, nachdem alle Teilnehmer des vorherigen Rennens im Ziel waren.
Am Kreisverkehr stürzen mehrere Triathleten: Abbruch in Schongau
Die Lokalmatadorin Franca Henseleit, die bei den Juniorinnen die bayerischen Farben vertreten sollte, wäre dadurch erst zwei Stunden später, um 12.35 Uhr statt um 10.40 Uhr an der Reihe gewesen. Sie musste jedoch wie ein Großteil der Triathleten unverrichteter Dinge die Heimreise antreten. Beim zweiten Rennen, der weiblichen Jugend B, gab es am Kreisverkehr beim Schulzentrum eine Serie von Stürzen. „Wenn man gerade drüber fährt, passiert nichts, aber viele machten einen Schlenker und kamen dann wegen der hohen Geschwindigkeit vom Rößlekellerberg an den Randstein“, berichtete Ahrens.
Das Bayerische Rote Kreuz (BRK), das schon davor bei den Burschen einige Sturzopfer behandeln musste, hatte dadurch alle Hände voll zu tun. „Das BRK war schließlich am Ende seiner Rettungsmittel“, konstatierte Ahrens. Diese Tatsache zwang die Verantwortlichen sofort zur Reaktion. „Wir waren uns schnell einig, dass wir abbrechen müssen“, berichtete Ahrens mit Blick auf die Gesundheit der Nachwuchstriathleten. „Das war bitter, aber alternativlos“, erklärte der Tri-Team-Chef mit großer Enttäuschung. Nicht nur die Organisatoren, auch die Teilnehmer hatten nach der langen Corona-Pause auf das Rennen hingefiebert – denn bei dem ging es neben dem Titel um nicht weniger als ein WM-Ticket.