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Schulen im Landkreis würden gerne wieder öffnen - doch es gibt viele Herausforderungen

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Von: Elena Siegl

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Geht es bald zurück in die Schule? Die Schulleiter im Landkreis sehen das noch kritisch und beschäftigen sich mit organisatorischen Herausforderungen.
Geht es bald zurück in die Schule? Die Schulleiter im Landkreis sehen das noch kritisch und beschäftigen sich mit organisatorischen Herausforderungen. © dpa / Frank Molter (Symbolbild)

Forscher sprechen sich dafür aus, dass Grundschulen und die Sekundarstufe I eingeschränkt wieder starten. Wir haben bei Schulleitern in der Region nachgefragt.

Landkreis – „Wir würden gerne wieder öffnen“, sagt Severin Hammel von der Heinrich-Campendonk-Realschule Penzberg. Er denkt dabei vor allem an die Abschlussklassen, die kurz vor den Prüfungen stehen. Die Forscher der Leopoldina hatten vorgeschlagen, dass Grundschulen und die Sekundarstufe I (5. bis 10. Klasse) schrittweise und zunächst eingeschränkt wieder öffnen.

Trotz Empfehlung der Forscher bezweifelt der Penzberger Schulleiter aber, dass die Schulöffnungen schnell zu stemmen sind. „Was wir bräuchten sind klare Richtlinien. Zum Beispiel muss geklärt werden, wie Schüler weiterhin regelmäßig Hände waschen können oder ob Schutzmasken zur Verfügung gestellt werden.“ Sprich: Wie Schüler und Lehrer vor Ansteckungen geschützt und ein erneuter Anstieg der Coronazahlen verhindert werden kann.

Empfehlung der Experten ist schwer umsetzbar

Die Empfehlung der Experten, „scheibchenweise“ in den Alltag zurückzukehren, kann Hammel nachvollziehen. Auch den Rat, die Klassengrößen auf 15 Schüler zu begrenzen, um Abstand halten zu können, sei sinnvoll. Allerdings auch schwer umzusetzen. Die Klassen sind oft fast doppelt so groß. „Wir bräuchten auf jeden Fall einen Planungsvorlauf. Das muss ordentlich gemacht werden“, so Hammel. Schwierigkeiten sieht er auch darin, dass genug Lehrer für die Klassen zur Verfügung stehen. „Viele Kolleginnen haben selbst Kinder, die betreut werden müssen..“

Seit Wochen beschäftigt er sich mit möglichen Lösungen. Ohne konkrete Vorgaben, sei es, aber schwierig zu planen. So geht es auch Verena Deppler, Konrektorin der Alfons-Peter-Grundschule in Peiting. „Sobald es eine klare Ansage der Regierung gibt, werden wir reagieren. Wir stehen in den Startlöchern.“

Schulleiter grübeln über Schutzmaßnahmen für Grundschulen 

Allerdings glaubt auch sie nicht, dass die Schulen so schnell wieder öffnen können. „Das Anliegen ist absolut verständlich und ich weiß, dass die aktuelle Situation den Eltern viel abverlangt“, so Deppler. Schließlich können Grundschüler beim Lernen nicht alleine gelassen werden.

Allerdings sei das Infektionsrisiko weiterhin groß und Schutzmaßnahmen in der Grundschule schwierig umzusetzen. „Es ist schwer, den jüngeren Kindern beizubringen, dass sie Abstand halten müssen. Sie haben sich lange nicht gesehen und wollen miteinander spielen“, so Deppler. Auch, dass alle Kinder permanent einen Mundschutz tragen sieht sie kritisch. „Sie müssen im Unterricht ja trinken können.“ Es gibt viele Details, über die sich die Schulleiter derzeit den Kopf zerbrechen.

Schulen wieder öffnen? Politiker besprechen weiteres Vorgehen

So auch Saskia Gampenrieder von der Grundschule Seeshaupt. „An sich wäre es natürlich schön, die Schulen wieder zu öffnen. Aber es stellt sich die Frage, wie es organisatorisch zu lösen ist.“ Grundschulkinder voneinander entfernt zu halten, sei kaum möglich – die Ansteckungsgefahr gering zu halten daher auch. Auf welche weiterführende Schule die Viertklässler im nächsten Jahr gehen werden, habe größtenteils schon vor der Schulschließung festgestanden, so Gampenrieder. Vor allem für Abiturienten fände sie es wichtig, dass sie so schnell wie möglich wieder zur Schule gehen können. Gampenrieder ist froh, dass sie nicht selbst entscheiden muss. Angela Merkel und die Ministerpräsidenten beraten am heutigen Mittwoch über das weitere Vorgehen.

„Digitale Schule kann nicht mit analogem Unterricht mithalten“

Dass das Schuljahr wiederholt werden muss, wenn die Schließungen noch länger andauern, glauben die Schulleiter nicht. Auch, wenn die digitale Schule nicht mit analogem Unterricht mithalten kann. „Wenn das genauso gut funktionieren würde, hätten wir längst umstellen können“, so Hammel.

Er kann sich vorstellen, dass das Vorrücken auf Probe großzügiger ausgelegt wird und Schüler im nächsten Jahr speziell gefördert werden. Der Lehrplan müsse dementsprechend angepasst werden. „Alles ist lösbar!“, so Hammel.

In unserem Newsticker finden Sie alle Entwicklungen zum Coronavirus im Landkreis Weilheim-Schongau.

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