THW-Ehrenamtliche aus dem Landkreis vier Tage lang im Einsatz

Kräftig mit angepackt haben die Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) aus Weilheim und Schongau nach dem schweren Zugunglück in Burgrain bei Garmisch. Die Ehrenamtlichen waren das gesamte Pfingstwochenende über im Einsatz. Das Unglück mit fünf Toten und dutzenden Verletzten ging auch ihnen sehr nah.
Landkreis – „Wir denken an die Lieben der Verstorbenen, die Verletzten und Betroffenen“, schreiben die Ehrenamtlichen auf ihrer Facebook-Seite. Am Freitagnachmittag waren die Mitglieder der THW-Ortsverbände aus Weilheim und Schongau zum Unglücksort gerufen worden. Zusammen mit den Kollegen aus anderen Ortsverbänden sorgten sie für die Elektroversorgung, leuchteten die Unfallstelle aus, sicherten die umgestürzten Waggons und räumten auf.
Als das THW am Unglücksort eintraf, war der Zug bereits geräumt. „Mehrere Tote lagen aber noch unter dem mittleren Waggon“, berichtet Walter Frömmrich, Ortsbeauftragter des THW-Ortsverbands Schongau. Der Waggon konnte seinen Angaben nach nicht angehoben werden, da der Zug ineinander verkeilt war und unter Spannung stand. Deshalb mussten die Waggons noch in der Nacht zum Samstag gegen das Abrutschen gesichert werden. „Die Arbeiten waren sehr anspruchsvoll“, weiß Frömmrich. Der Grund: „Der Bahndamm fiel circa vier Meter beidseitig ab.“
Das THW meisterte die Aufgabe und arbeitete im Schichtbetrieb rund um die Uhr weiter. Die Weilheimer Einsatzkräfte machten die Nacht komplett durch. Erst am Vormittag fuhren sie zurück, bevor sich am Nachmittag die nächste Gruppe auf den Weg in den Nachbarlandkreis machte, um die Kameraden beim Ausleuchten und der Bergung der Waggons zu unterstützen.
Eine Verschnaufpause gab es erst am Samstagabend. Nachdem alle Toten geborgen und ein erster Waggon auf die Bundesstraße gehoben war, wurden die Rettungsarbeiten unterbrochen, berichtet Frömmrich. Tags darauf gelang es dann, einen weiteren Waggon auf der Straße abzulegen. Der THW-Ortsverband Schongau konnte seinen Einsatz schließlich am Sonntagabend beenden.
Die Kollegen aus Weilheim mussten dagegen auch am Pfingstmontag noch mal ran. „Unsere Aufgabe war es unter anderem, die Einsatzstelle von kleinen und großen Trümmern beziehungsweise Müll zu befreien“, berichtet Sarah Albrecht, Beauftragte für Öffentlichkeit des THW in Weilheim.
Zudem räumten die Weilheimer den anliegenden Bach frei, damit sich das Wasser nicht zurück staute. Als die Beleuchtung wieder abgebaut war, war der viertägige Einsatz auch für die Ehrenamtlichen aus der Kreisstadt endlich beendet.
„Körperlich wie psychisch war es sehr belastend“, sagt THW-Sprecherin Albrecht. Die Helfer hätten für den Einsatz aber gerne ihr Pfingstwochenende geopfert. Dafür sei man schließlich ehrenamtlich engagiert, betont sie.
Unterm Strich war der Ortsverband Schongau mit 20 Helfern 510 Stunden im Einsatz. Die Kollegen aus Weilheim waren mit 27 Männern und Frauen vor Ort. Rund 500 Stunden hatten sie geleistet, um die Bahnstrecke bei Burgrain wieder frei zu bekommen.
Die Feuerwehren aus dem Landkreis Weilheim-Schongau mussten indes nicht ins Geschehen eingreifen. Nach Angaben von Kreisbrandrat Rüdiger Sobotta war am Unglückstag lediglich die Feuerwehr-Seelsorge (PSNV) des Landkreises zur Hilfe gerufen worden. Die Frauen und Männer stehen den Brandschützern bei belastenden Einsätzen zur Seite. Die PSNV wurde laut Sobotta in Burgrain dann aber doch nicht benötigt. Sie kehrte wieder um.
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