Senkrechtstarter Maxi Schafroth gibt bauernschlauen Allgäuer

Rottenbuch - Als „verlängerten Arm des Allgäus“ hatten die Veranstalter des „Kabarett am Milchweg“ den Ottobeurer Senkrechstarter Maxi Schafroth mit seinem Programm „Faszination Allgäu“ zu Gast.
Der Kabarettist, Banker, Schauspieler und „Bauernsohn mit Laktose-Unverträglichkeit“ sorgte mit seinen aberwitzigen Geschichten für beste Stimmung im gut gefüllten Zelt.
Für die Milchpreis-geplagten Bauern hatte er so manche „Inspiration“ auf Lager. Angetan mit Trachtenjacke, Filzhut und kariertem Hemd, gab er den bauernschlauen Allgäuer, der mit Delfin-Therapie im Güllegruben-Spa quasi aus Scheiße Geld macht. Nur dumm, dass die Delfine sich im Allgäu nicht so wohl fühlten. Da bleibt nur eins: heimisches Therapie-Personal in Form von schwimmenden Rindviechern. Mit haarsträubenden Geschichten, die er mit rollendem „RRR“ und schnalzendem „Ölll“ sowie urigen Grimassen erzählte, eroberte Schafroth das Publikum im Sturm. Mit seinem Programm wirft der 25-Jährige einen liebevoll-ironischen Blick auf die Eigenheiten der Allgäuer Landbevölkerung, egal, ob es sich um den gegen Null gehenden Wortausstoß pro Tag, die Ausweichgewohnheiten von Fendt-Fahrern oder die Allgäuer „Einbrenne im Restepfännle“ handelt.
Den urwüchsigen, bodenständigen Gebräuchen stellt er den Lifestyle des Münchner Banker-Pärchens Björn und Silke gegenüber. Und zwar im überkandidelten Schickimicki-Hochdeutsch. Der verschmitzte Schalk im Trachtenanzug ist nämlich nicht nur ein improvisationsstarkes Dialekt-Wunder, er schaut auch genau hin und deckt kleine menschliche Schwächen mit pointierter Gnadenlosigkeit auf. Das alles aber so charmant und witzig, dass er die Lacher auf seiner Seite hat. Selbst, wenn das Publikum sein Fett abkriegt. Zum Beispiel mit dem „Cattle-Coaching-Seminar“, bei dem er die Besucher auffordert, sich in einen Rinderkörper einzufühlen, Wiederkäubewegungen zu machen und zu schauen, was „hinten rauskommt“. Spielend bringt er die Besucher dazu, mit der Beschwörung „ich habe einen Pansen“ das Rind im anderen zu entdecken und resümiert grinsend: „Schön, dass Ihr alle so gut mitmacht, da hab ich dahoam was zu erzählen!“