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Tante Droll und das Peitinger Känguruh

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Auftritt im Eulenspiegel: David Bolley, Stephan Keller und Alphons Bolley (von links) sind „Tante Droll“. foto: uf
Auftritt im Eulenspiegel: David Bolley, Stephan Keller und Alphons Bolley (von links) sind „Tante Droll“. foto: uf

Schongau - Die Band Tante Droll gab jetzt im Eulenspiegel in Schongau ein Gaststpiel. Und wusste audch über ein exotisches Tier im Altlandkreis zu berichten.

„Der Name ist so blöd, dass man ihn sich gut merken kann“, sagt Alphons Bolley über seine Band Tante Droll. Dieser Tage war das Trio in der Musikkneipe Eulenspiegel zu hören. Der Name geht zurück auf eine Romanfigur aus Karl Mays „Schatz im Silbersee“, wo besagte Tante Droll als „klein und dick mit einem sackartigen Gewand, das wirkt wie Frauenkleidung“ beschrieben wird. Dazu sprießen ihm kaum Barthaare und er spricht mit einer hohen Fistelstimme.

Da weder äußerliche, noch in der Stimmlage Ähnlichkeiten mit den Bandmitgliedern von Tante Droll vorhanden sind, muss man sich wohl mit der Erklärung von Alphons Bolley zufrieden geben. Auch keine Ähnlichkeit mit „anwesenden Personen“, wie Bolley im Hinblick auf die Namensverwandtschaft mit der Eulen-Wirtin beteuerte, hatte der Song „Die Inge“, der von einer durchzechten Nacht handelte.

Das Markenzeichen von Tante Droll ist satter Rock und Blues mit bayrisch-poetischen Texten, welche aber zu Gunsten der Musik eher schwer verständlich im Hintergrund blieben. Eigentlich schade, da sie sich von gängigen Banalitäten erfrischend abheben.

Texter Alphons Bolley schafft es, mit minimalistischen Zeilen viel Atmosphäre rüberzubringen. Wie zum Beispiel beim Lied „Himme“, das vom Land unter dem weiß- blauen Firmament handelt: „Woekn ziang - Vegl fliang, Wind genga - Fahna brenna, Löwe brüllt - braun verhüllt, Boarisch stirbt - Land verdirbt.“ Die Themen für seine Lieder findet Bolley in seinem Lebensumfeld.

Da wird der „Winter am Staffelsee“ besungen oder die Schwierigkeit, bei der Zulassungsstelle „a kloans Nummertaferl“ für die Harley zu bekommen, die sich übrigens durch mehrere Texte röhrt. „Stücke, wie halt das Leben ist, manche san ned ganz so ruhig“, meint Bolley. Wie das von dem Mann, der in eindeutiger Absicht auf der Echelsbacher Brücke steht und im letzten Moment „von a hübschen Maus g’stoppt“ wird.

Auch das vor Weihnachten angeblich in Peiting gesichtete exotische Tier hat einen Platz im Programm mit dem Song „Känguru“. „Unsere Stücke ham alle irgendwie einen wahren Kern“, schmunzelt Bolley.

Liebeslieder sind da eher selten, aber die wenigen, die zu hören sind, sind mit „Hast Herzklopfen?“ und „Leck mi“ durchaus auch vertreten. Dazu geradlinige erdige Rockmusik, die Gitarrist David Bolley, Stephan Keller am Schlagzeug und Alphons Bolley am Bass jede Menge Gelegenheit gibt, ihr solistisches Können zu zeigen.

Dem Publikum gefällt es, es klatscht auch noch ein paar Zugaben heraus. Und das mit dem schlecht verständlichen Gesang ficht Bolley auch nicht an. Das sei beabsichtigt, er sieht die Band da ganz in der Tradition der frühen LaBrassBanda: „Die boarischen Texte verstehen viele sowieso nicht“. ursula fröhlich

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