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Vorfreude auf Herberge und Nahwärmenetz - Das steht 2023 in Wildsteig an

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Von: Katrin Kleinschmidt

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Wildsteig
Ein Idyll zu jeder Jahreszeit. © Baar/Archiv

Drei große Projekte stehen heuer in Wildsteig im Fokus: die Pilgerherberge, der Dorfladen und das Nahwärmenetz. Bei zwei der Vorhaben wird es heuer schon ganz konkret.

Wildsteig – Frohen Mutes blickt Josef Taffertshofer auf die kommenden Monate in Wildsteig. Arbeitsreich werden sie, ja. „Aber jedes Projekt ist ein tolles Projekt“, sagt der Bürgermeister. „Wir werten die soziale Infrastruktur auf.“ Und obendrein wird etwas für die Umwelt getan. Drei große Vorhaben sind es, die heuer die Agenda in Wildsteig bestimmen.

Da ist zum ersten das Gemeindehaus, das zu einer Pilgerherberge wird. „Die Bauarbeiten laufen schon“, sagt Taffertshofer. Voraussichtlich im Juli oder August soll die Unterkunft öffnen.

Zum Zweiten ist da der Dorfladen: Der soll in einem Neubau an der Riedstraße entstehen, in dem auch barrierefreie Wohnungen und eine Arztpraxis geplant sind. Heuer sollen die Pläne soweit sein, dass die Arbeiten ausgeschrieben werden können. „2024 wollen wir bauen.“

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Aufbau eines Nahwärme-Netz in Wildsteig

Und dann ist da Projekt Nummer drei: der Aufbau eines Nahwärme-Netzes. Dafür wurde in den vergangenen Jahren viel gerechnet, geplant, diskutiert und verworfen. Mehrmals stand das Vorhaben auf der Kippe. Doch nun ist zumindest die Versorgung des Kirchbergs Süd sicher. Die Betreibergesellschaft übernimmt einen Ofen der Gemeinde und errichtet in einem Anbau an der Gemeindehalle zwei weitere. Anfang Juli soll die Versorgung derjenigen, die sich für einen Anschluss entschieden haben, beginnen. „Der Zeitplan ist sportlich“, sagt der Rathauschef. „Aber ab da laufen die Vorverträge.“

Das Heizhaus werde mit zehn mal zwölf Metern so gebaut, dass noch zwei weitere Öfen Platz hätten. Denn eine Erweiterung des Nahwärmenetzes ist schon angedacht. Aktuell wird in Kirchberg Nord abgefragt, wer einen Anschluss haben möchte. Finden sich genug Interessenten, werde erweitert, sagt Taffertshofer, der optimistisch gestimmt ist. „Es gibt dort noch relativ viele Ölheizungen“, sagt er. Zudem würde auf jeden Fall der Neubau mit Dorfladen angeschlossen – damit steht ein großer Abnehmer fest. Sollte der nördliche Kirchberg mit Nahwärme versorgt werden, sei auch eine Erweiterung Richtung Ried möglich.

„Das wäre der Optimalfall“, sagt Taffertshofer. „Es ist unser aktiver Beitrag zum Umweltschutz. Und wir haben maximale Versorgungssicherheit.“ Denn fällt ein Ofen aus, gebe es ja mindestens noch zwei weitere.

Für Bauwillige „alles brutal verzögert“

Betrieben wird das Heizhaus mit Hackschnitzeln aus den Wildsteiger Wäldern. Das liefern die Mitglieder der Betreibergesellschaft. Damit werde also auf „nachwachsende Rohstoffe aus der Heimat“ umgestellt, betont Taffertshofer. Das Geld, für das bisher Öl eingekauft wurde, „bleibt nun in Wildsteig“.

An das Nahwärmenetz sollen auch die künftigen Wohngebäude am Grohholz angeschlossen werden. Bisher konnte da aber noch kein Bauwilliger loslegen. Die Gemeinde steht noch nicht als Besitzer der Grundstücke im Grundbuch, kann sie also nicht weiterverkaufen. In den Urkunden, die die Gemeinde den bisherigen Besitzern vorgelegt hatte, gab es Fehler. Die hat nun eine Kanzlei beseitigt.

Es war nicht das erste Problem, das im Zuge der Schaffung des Baugebiets aufgetreten ist. Auch bei der Berechnung der Grundstückskosten inklusive Erschließung hakte es. Und auch bei den Vergabekriterien musste nachgearbeitet werden. Denn die beinhalteten maximale Einkommensgrenzen, die auf veralteten Daten basierten – und damit viel zu niedrig waren. Sie wurden nachträglich erhöht. Taffertshofer bedauert die aufgetretenen Schwierigkeiten. Dadurch habe sich für Bauwillige „alles brutal verzögert“.

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