Ende des Tempo-Flickenteppichs: Künftig 30 km/h entlang der Andechser Straße

Der Andechser Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, das Tempo auf der Andechser Straße künftig durchgängig 30 km/h zu beschränken.
Erling – Der Tempo-Flickenteppich entlang der Andechser Straße in Erling hat ein Ende. Die Gemeinderäte haben in ihrer Sitzung am Dienstagabend beschlossen, dass künftig ab der Kreuzung mit der Starnberger Straße bis zum Klosterparkplatz Andechs durchgehend maximal 30 Stundenkilometer gefahren werden sollen.
Derzeit herrsche ein wahrer „Schilderwald“ entlang der Andechser Straße, wie Bürgermeister Georg Scheitz sagte. Denn sowohl von Norden als auch von Süden her gibt es nach wenigen Metern mit Tempo 50 eine Begrenzung auf 30 Stundenkilometer. Mittendrin darf auf 300 Metern noch mal 50 km/h gefahren werden. Diese Stückelung der Tempobegrenzung ist über Jahre entstanden. Die erste Beschränkung auf 30 km/h erfolgte 1988 im Bereich des Klosterparkplatzes, als immer mehr Besucher die Straße querten. Mehr als zwei Jahrzehnte später, 2013, beschloss der Gemeinderat, auf allen Ortsstraßen vor der Grundschule, den Kindergärten, Kinderkrippen und ähnlichen Einrichtungen eine Tempogrenze von 30 km/h anzuordnen. Später wurde diese Geschwindigkeitsbegrenzung noch um den Kurvenbereich bis zum Edeka-Markt erweitert.
Geschwindigkeitsbegrenzungen entlang der Andechser Straße werden selten eingehalten
Die Bürgergruppe Andechs hatte in einem Antrag im Februar Tempo 30 auf der gesamten Straße gefordert (wir berichteten). Die Gemeindeverwaltung wurde daraufhin beauftragt die Geschwindigkeitsauswertungen für die Andechser Straße zusammenzustellen und die Polizei um eine Stellungnahme zu bitten.
Die Ergebnisse, die Ordnungsamtsleiter Peter Kirchbichler nun vortrug, bereiteten Bauchschmerzen. An die 30 Stundenkilometer, die auf Großteilen der Straße gelten, hielt sich bei mehreren Messungen zwischen 2016 und 2022 fast kein Verkehrsteilnehmer. Die überwiegend gefahrene Geschwindigkeit lag zwischen 45 und 60 km/h. „Tempo 30 interessiert nicht viele“, sagte Kirchbichler.
Sachbearbeiter Verkehr für den Landkreis Starnberg schildert drei Möglichkeiten
Auf Anfrage der Gemeinde schilderte Oliver Jauch, Sachbearbeiter Verkehr für den Landkreis Starnberg der Polizeiinspektion Starnberg, drei Möglichkeiten, wie es künftig auf der Andechser Straße beim Thema erlaubte Geschwindigkeit weitergehen kann. Laut Jauch sind die bisherigen Regeln zwar ausreichend und passend, eine durchgehende Beschränkung auf 30 Stundenkilometer würde aber vielleicht die eine oder andere Verwirrung von Autofahrern beseitigen. Von Tempo 40 auf der gesamten Straße riet Jauch ab, das sei aus Sicht des Polizeihauptkommissar „nichts Halbes und nichts Ganzes“.
Der Gemeinderat entschied sich bei vier Gegenstimmen für den Antrag der Bürgergruppe Andechs. „Wir werden natürlich gefragt werden, wieso wir das jetzt an dieser Straße und nicht woanders so umsetzen. Ich denke, wir sollten es als Pilotprojekt sehen“, so Scheitz. lf