Vodafone plant Riesen-Mast auf freiem Feld

Im Andechser Gemeindebereich gibt es einige Funklöcher, an denen Handynutzer verzweifeln. Vodafone will nun einen neuen Masten setzen – 43,74 Meter hoch, auf freier Fläche am Ortsrand von Machtlfing.
Machtlfing – 43,74 Meter ist eine Hausnummer für einen Mobilfunkmasten. Der ist nicht mehr zu übersehen. Auf freier Fläche schon gar nicht. Und in einem landschaftlich so idyllischen Bereich wie rund um Machtlfing erst recht nicht. Die Gemeinderäte im Andechser Bauausschuss konnten sich das auch nur schwer vorstellen. Vor ihnen lag am Dienstag ein Antrag des Betreibers Vodafone zum Bau genau so eines Masten östlich des Machtlfinger Ortsbereiches im Außenbereich an der Pähler Straße (Greisweg).
„Jeder will telefonieren. Die weißen Flecken sollen geschlossen werden“, sagte Bürgermeister Georg Scheitz, „wir wissen selbst, dass wir viele Funklöcher haben.“ Geheuer ist ihm das Vorhaben deswegen lange nicht, deshalb schlug er einen Ortstermin vor, bevor der Bauausschuss final entscheidet.
Dabei haben Gemeinden nicht sehr viele Möglichkeiten, gegen Vorhaben wie diese vorzugehen. Denn die Errichtung von Mobilfunkanlagen im Außenbereich ist privilegiert zulässig, wenn ein Standort im Innenbereich nicht umsetzbar ist. Die Gemeinde kann ihr Einvernehmen dann verweigern, wenn sie einen „gleichwertigen Alternativstandort“ anbieten kann.
Die Andechser Gemeinderäte taten sich schwer. Grünen-Gemeinderat Peter Schmaderer zum Beispiel würde den Standort von der Straße gerne hin zur nächsten Baumgruppe verschieben. Allerdings wird es da mit der Erreichbarkeit schwierig. Auch Scheitz sind Mobilfunkmasten am liebsten auf einem Hügel, „dann müssen sie nicht ganz so hoch sein“, und wenn sie umgeben von Bäumen sind. Vor der nächsten Bauausschuss-Sitzung wollen sich die Räte die Situation vor Ort genau anschauen, wohl wissend, dass sie vermutlich auf das Wohlwollen des Betreibers angewiesen sind, wenn sie Alternativen wünschen. Denn Mobilfunkverbände und kommunale Spitzenverbände haben 2022 vereinbart, den Mobilfunk-Ausbau zu beschleunigen. „Unter anderem sollen Masten, die über die Höhengrenze von 30 Meter baugenehmigungspflichtig sind, automatisch sechs Monate nach Einreichung der Unterlagen als genehmigt gelten“, heißt es in der Sitzungsvorlage. „Abstandsflächen sind auch nicht nötig“, sagte Geschäfts- und Bauamtsleiter Michael Kuch. Aber der Protest ist vermutlich genauso vorprogrammiert. Ein Nachbar-Einwand liege bereits vor, darin enthalten auch die Bitte, dass die Räte sich die Örtlichkeit noch mal ansehen. Dies soll nun vor der nächsten Sitzung am 25. April geschehen. Erst danach wollen die Gemeinderäte über den Antrag entscheiden.