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Vorzeigeprojekt der Molkerei Scheitz

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Von: Laura Forster

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Ließ sich die Energieversorgung der Andechser Molkerei von Geschäftsführerin Barbara Scheitz, Energiemanager Josef Scheuermeyer (2.v.r.) und Bürgermeister Georg Scheitz (r.) zeigen: Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.
Ließ sich die Energieversorgung der Andechser Molkerei von Geschäftsführerin Barbara Scheitz, Energiemanager Josef Scheuermeyer (2.v.r.) und Bürgermeister Georg Scheitz (r.) zeigen: Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. © jaksch

Die Andechser Bio-Molkerei Scheitz gilt als Vorzeigeunternehmen in vielerlei Hinsicht. Am Donnerstag stellte Geschäftsführerin Barbara Scheitz Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die hocheffiziente Energieversorgung der Molkerei vor. Ein Thema, das derzeit immer mehr in den Vordergrund rückt.

Erling – Energiesparen, wo es geht, das steht seit dem Ukraine-Krieg und den damit verbundenen Folgen bei vielen Firmen und Unternehmen auf dem Plan. Die Andechser Bio-Molkerei Scheitz hat sich schon vor Jahren intensiv mit der Energieversorgung beschäftigt und ist 2020 vom konventionellen Strombezug aus dem öffentlichen Netz auf ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW) kombiniert mit einem Druckluftheizkraftwerk und einer Energiespeicherung über ein Eiswassersilo umgestiegen.

„Das war im Nachhinein betrachtet die beste Entscheidung“, sagt Geschäftsführerin Barbara Scheitz. „Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Kunden. Technisch bringt uns dieses Pilotprojekt dank der hocheffizienten Energieversorgung durch Strom-, Wärme- und Wassereinsparung einen entscheidenden Schritt weiter zur angestrebten Klimaneutralität.“ Durch den Umstieg braucht die Molkerei 30 Prozent weniger Primärenergie und 30 Prozent weniger Wasser für die Produktion. Laut Josef Scheuermeyer, Energiemanager des Unternehmens, liege der Energieverbrauch der Molkerei bei 1300 bis 1400 Kilowattstunden pro Tag. Das entspricht etwa dem durchschnittlichen Jahresverbrauch eines Ein-Personen-Haushalts.

Auch Hubert Aiwanger, bayerischer Wirtschafts- und Energieminister, zeigte sich bei einem Besuch am Donnerstag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Roadshow der Integrierten Energieversorgung mit KWK“, organisiert von Bayern Innovativ im Auftrag der Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK), begeistert. „Das Projekt der Andechser Molkerei Scheitz ist im Hinblick auf Energie- und Ressourceneinsparung hochinnovativ und vorbildlich“, lobte der Minister die Energieversorgung des Unternehmens.

So funktioniert das Blockheizkraftwerk

Das moderne Blockheizkraftwerk der Molkerei besteht aus einem erdgasbetriebenen Gasmotor. Der angekoppelte Generator erzeugt eine elektrische Leistung von 999 Kilowattstunden. Für die Dampferzeugung wird das 413 Grad heiße Abgas aus dem Gasmotor genutzt und auf 190 Grad heruntergekühlt. Das Abgas wird vor der Einleitung in den Kessel über einen Oxidationskatalysator gereinigt. Die Motorabwärme erzeugt Heißwasser, das über einen Abgaswärmetauscher nacherhitzt wird. Rund 431 Kilowattstunden Kälte werden in der Absorptionskälteanlage erzeugt. Durch die Umstellung spart die Molkerei nach eigenen Angaben 1,6 Millionen Kilogramm CO2 pro Jahr.

Sollte ein Gasengpass kommen, ist das Unternehmen laut Geschäftsführerin Barbara Scheitz gewappnet. „Wir sind uns sehr sicher, dass die Produktion weiter laufen kann. Wir müssen dann halt auf Strom umsteigen“, sagte sie am Donnerstag.

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