Der einfache Weg zum Sonnenstrom

Klimaschutz im Kleinen: Jeder kann im und auf dem eigenen Haus etwas gegen die Erderwärmung unternehmen – beispielsweise durch Solaranlagen. Der Landkreis fördert das, der Starnberger Merkur hat einige Gewinner der Solarprämie 2020 besucht.
Aufkirchen - Rund 100 Hauseigentümer haben sich 2020 an der Verlosung der Solarprämie durch den Landkreis beteiligt. Allen gemein ist: Sie haben gerade erst eine Fotovoltaikanlage in Betrieb genommen. Ist das Ganze sehr kompliziert? Was spart man sich durch den Strom vom eigenen Dach, und was muss man erst einmal ausgeben? Wie kamen die Anlagenbesitzer mit der Bürokratie zurecht? Einige Gewinner berichten im Starnberger Merkur, wie es gelaufen ist mit dem Sonnenstrom und wie kompliziert oder einfach es war. Heute: Roman Wörndl (63) aus Aufkirchen.
„Jeden Morgen, wenn ich aufwache und die Sonne scheint, dann hüpft mein Herz.“ So beschreibt Roman Wörndl sein Leben mit der Fotovoltaik-Anlage. Die Paneele auf seinem Dach produzieren seit September 2020 Strom, auf das Jahr gerechnet insgesamt 10 000 Kilowattstunden. Um im Haushalt auch nachts weiter Strom zu haben, verfügt die Anlage außerdem über eine Batterie, mit der Wörndl 13 Kilowattstunden Strom speichern kann.
„Die Idee zu der Anlage kam aus dem Freundeskreis, die uns die Stromversorgung durch Solarenergie wärmstens ans Herz gelegt haben“, sagt Wörndl. So können sie nun 80 Prozent ihres Strombedarfs über die Anlage auf dem Dach decken. Dabei war der Weg dorthin laut Wörndl überraschend einfach: „Die Installateurfirma, die wir mit dem Projekt beauftragt haben, hat es wirklich sehr einfach für uns gemacht. Wir mussten nur ein paar Anträge gemeinsam mit ihnen ausfüllen, den Rest haben sie übernommen.“ Die Kosten für die Anlage beziffert er auf circa 30 000 Euro. Doch widerstrebt es Wörndl, bei einer solchen Anlage den bloßen finanziellen Aspekt in den Vordergrund zu stellen. „Natürlich muss es sich finanziell auch irgendwie lohnen, aber im Grunde geht es uns erst einmal darum, unseren Beitrag für eine grüne Zukunft zu leisten“, erklärt Wörndl. Die Anlage lohne sich aber auch so.
Wörndl versorgt mit der Anlage nicht nur seinen Haushalt mit Strom, sondern auch den eines Mieters und auch den Strombedarf der Malschule, die er mit seiner Frau betreibt. „Dadurch hatten wir bisher immer sehr hohe Stromrechnungen, aber die gegenwärtigen Kosten belaufen sich nur noch auf einen Bruchteil von früher“, stellt Wörndl fest.
In Zukunft will der 63-Jährige auch in puncto Mobilität auf Strom setzen. „Als Künstler brauchen meine Frau und ich ein Auto, das auch etwas Ladefläche mit bringt. Ein solches E-Auto kommt bald auf den Markt, dann schlagen wir zu.“ Um den zusätzlichen Strombedarf dann decken zu können, plant Wörndl schon eine Ergänzung der Fotovoltaik-Anlage durch eine weitere Anlage auf einem neuen Carport. „Ich bin schon voll überzeugt, was die neuen Pläne angeht, aber bei meiner Frau werde ich noch etwas Überzeugungsarbeit leisten müssen“, erzählt Wörndl mit einem Lachen.
Klimaschutz im Kleinen
Wer sich für eine Fotovoltaikanlage oder andere regenerative Energiequellen für sein Haus interessiert, bekommt beim Landratsamt Starnberg viele Tipps. Ein guter Anfang ist ein Solar-Check, für den sich Hausbesitzer unter z (0 81 51) 14 84 42 anmelden können. Ein guter Einstieg sind die Seiten des Landratsamtes auf www.lk-starnberg.de im Bereich Bürgerservice, Umwelt, Energie- und Klimaschutz.
Gregor Scheu