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Ein neues Zentrum für Galileo

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Von: Hanna von Prittwitz

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Ein Gebäude gibt es noch nicht, aber die Stele für den Eingang wurde schon enthüllt (v.l.): DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Anke Kaysser-Pyzalla, Kompetenzzentrumsgründer Prof Felix Huber, Vorstandsmitglied Raumfahrt Dr. Anke Pagels-Kerp und Ministerialdirektorin Dr. Sabine Jarothe, Amtschefin des bayerischen Wirtschaftsministeriums.
Ein Gebäude gibt es noch nicht, aber die Stele für den Eingang wurde schon enthüllt (v.l.): DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Anke Kaysser-Pyzalla, Kompetenzzentrumsgründer Prof Felix Huber, Vorstandsmitglied Raumfahrt Dr. Anke Pagels-Kerp und Ministerialdirektorin Dr. Sabine Jarothe, Amtschefin des bayerischen Wirtschaftsministeriums. © dlr

Alle Fäden sollen dort zusammenlaufen: Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen feierten Gäste aus Politik und Wissenschaft gestern die Eröffnung eines Galileo-Kompetenzzentrums. 35 Menschen arbeiten schon dafür, das Gebäude dazu muss aber erst noch gebaut werden.

Oberpfaffenhofen – Seit Dezember 2016 ist das europäische Satellitennavigationssystem Galileo in Betrieb. Dabei kann es weitaus mehr, als dem Nutzer zu sagen, wo er sich gerade befindet. Um Anwender und Entwickler zusammenzubringen, dafür hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen nun ein Galileo-Kompetenzzentrum entwickelt. 35 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten dort jetzt schon an zukunftsfähigen Konzepten und Technologien. „Langfristig sollen es 150 sein“, sagte DLR-Vorstandschefin Prof. Anke Kaysser-Pyzalla bei der Eröffnungsveranstaltung vor rund 100 Gästen, zu denen auch Ministerialdirektorin Dr. Sabine Jarothe und Landrat Stefan Frey gehörten. Beide sicherten dem DLR ihre Unterstützung zu. Das bayerische Wirtschaftsministerium bezuschusst das Kompetenzzentrum mit 25 Millionen Euro.

Neben dem Ausbau der Anwendungen arbeiten die Wissenschaftler auch an der Entwicklung Galileos. „Wir können das System langlebiger aufbauen und weniger störungsanfällig machen“, sagte Dr. Anke Pagels-Kerp, Bereichsvorstandsmitglied Raumfahrt beim DLR. Die Raumfahrtforschung sei in ihren Augen dafür da, um das Leben auf der Erde zu schützen und zu verbessern. „Wir beobachten sehr genau, was auf der Erde geschieht. Doch wir müssen auch handeln, die Technologien an den Mann und die Frau bringen.“ Frank Gemmer, Geschäftsführer des Industrieverbands Agrar, hatte an Dr. Felix Huber, Gründungsdirektor des Kompetenzzentrums, und Prof. Christoph Günther, Direktor des Instituts für Kommunikation und Navigation im DLR, schon gleich konkrete Wünsche. Beispielsweise bei der Unkrautbekämpfung: „Der Roboter muss genau wissen, wo die Rübe ist“, sagte er plakativ und griff dabei Günthers Ankündigung auf, die Genauigkeit aus dem Orbit heraus zu steigern. Er wünsche sich zudem eine Vernetzung der Daten. Das wiederum, so Günther, sei eher ein Thema der Politik – und doch auch wieder des Kompetenzzentrums, das in alle Richtungen vernetzen soll.

Bisher sind die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums in einem Gebäude am Sonderflughafen untergebracht. Zekeriya Ceyhanli, Leiter der DLR-Standorte Süd, kündigte am Rande der Veranstaltung jedoch den Bau eines weiteren Gebäudes auf dem DLR-Gelände an. Weßlings Bürgermeister Michael Sturm nickte zufrieden. Wirtschaftsförderer Christoph Winkelkötter freute sich über das Projekt: „Wir müssen die gesamte Wertschöpfung an diesem Standort manifestieren.“ Und Landrat Frey war restlos begeistert. „Unglaublich, was es bei uns gibt. Und viele wissen gar nicht, was hier alles los ist.“

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