Gauting - Der Gemeinderat diskutiert die Unterbringung von Hort und Mittagsbetreuung in einem Anbau aus dem Jahr 1960. Nicht alle Räte sind von der Idee begeistert.
Weil das Kinderhaus an der Postwiese erst ab Februar 2015 nutzbar sein wird, hat die Gemeinde ein kurzfristiges Problem. Hort und Mittagsbetreuung für Grundschüler müssen nämlich vorübergehend im so genannten „Querriegel“ der fast fertig sanierten Grundschule II untergebracht werden.
Doch für den Anbau aus dem Jahr 1960 fehle das endgültige Nutzungskonzept, stellte Stephan Ebner (CSU) im Gemeinderat fest. Der Christsoziale forderte daher, dass die 400 000 Euro Haushaltsmittel für Baumaßnahmen gesperrt werden. „Ohne Nutzungskonzept gibt‘s keine Sanierung“, erklärte Ebner bereits zuvor während der Haushaltsberatungen.
Eine grundlegende Sanierung mache wenig Sinn, „wenn keiner weiß, wie die Gebäudesubstanz ist“, meinte Ebner und verlangte eine Untersuchung. Schließlich habe Architekt und Gutachter Jürgen Gollwitzer, der gerade die Generalsanierung der direkt angrenzenden Grundschule II betreut, nach einem ersten Blick erklärt: Der Anbau sei in einem weitaus schlechteren Zustand als die 100 Jahre alte historische Volksschule.
Der Gemeinderat entscheide ja erst einmal nur darüber, dass grundsätzlich 400 000 Euro eingestellt werden, betonte Kämmerer Hans Jürgen Paul im Finanzausschuss. Über jede Einzelmaßnahme werde gesondert abgestimmt. Weil der Anbau schon zwei Jahre leer stehte, sei der bisherige Bestandsschutz als Schule erloschen, erläuterte Bauamtsleiterin Christiane Ait. Damit der Querriegel für ein halbes Jahr als Schüler-Hort genutzt werden dürfe, müsse in jedem Fall der Brandschutz nachgerüstet werden. Dringende Sanierungsmaßnahmen stünden an - am Dach und an den WC-Anlagen. Außerdem müsse die Heizung an die der neuen Grundschule II angekoppelt werden.