Bei der Umsetzung der Pläne für das neue Gewerbegebiet im Unterbrunner Holz gibt die Gemeinde Gauting Gas. Unter den Zuhören der Gemeinderatssitzung im überfüllten Rathaussaal saßen auch einige Gilchinger. Gautings Nachbarn sind mit der Entwicklung nicht einverstanden.
Das Konzept des Asto-Eco-Parks zwischen Sonderflughafen Oberpfaffenhofen und Autobahnanschluss Gilching sei realisierbar, nachhaltig und zukunftsfähig. Auch die Synergien mit bestehenden Firmen der Luft- und Raumfahrt würden genutzt. Für den geplanten Eco-Park würden 30 Hektar Bruttobauland benötigt, gut erschlossen für den Lkw-Verkehr, mit guter Erreichbarkeit per ÖPNV und mit geringen Störungen für Wohnen, erläuterte Stadtplaner Christian Böhm vom Münchner Büro BGSM. Es gebe zwar nirgendwo Gewerbe ohne Probleme, räumte der Stadtplaner ein. Aber das 70-Hektar-Areal im Unterbrunner Holz an der Grenze zu Gilching rangiere deutlich auf Platz eins der Standortalternativen.
Es gibt eine aktuelle Änderung in der Planung: Statt der bisher vorgestellten drei Inseln im Grünen seien jetzt nur zwei Kreise geplant, erläuterte Böhm. Im Süden des großen Kreises mit einem Durchmesser von 570 Meter ist Geothermie geplant. Anders als Flächen im Gewerbegebiet Gilching Süd „können Sie die beiden Gautinger Kreise nicht einfach vergrößern“, so Böhm. Von Gilching aus gebe es einen Fußweg in den Gautinger Wald. Im Norden werde der Eco-Park an Gilching Süd angebunden.
„Sie sollen da nicht nur arbeiten“, ergänzte Landschaftsarchitekt Andreas Pöllinger vom Freisinger Büro H.M Schober. Deshalb entstünden in den beiden Kreisen grüne Keile. Der zuletzt vom Sturm Niklas angegriffene Nadel- werde zu hochwertigem Laubwald. Ausgleichsflächen würden um das 1,1-fache aufgeforstet. „Sie haben künftig zehn Prozent mehr Waldfläche“, so Pöllinger.
Der Landschaftsarchitekt bedauerte, dass es nur eine Erschließungsstraße geben werde. Für die müssten sechs Hektar Wald weichen. Warum das Gewerbegebiet nicht über den großen Kreis im Westen erschlossen werde, wollte Franz Jaquet (CSU) wissen. Dort habe die Gemeinde Gilching Planungshoheit, erklärte Ingenieur Böhm. Für eine Erschließung über Nachbars Grund habe sie eine Absage erhalten, teilte Bürgermeisterin Dr. Brigitte Kössinger mit.
„Was ist Ihr Argument für den großen Planumgriff?“, hakte Moser nach. Bannwald müsse man doch ohnehin immer angrenzend ausgleichen. „Wir brauchen den großen Umgriff, um den Verlust von 19 Hektar Nadelwald auszugleichen“, antwortete Pöllinger. Beim kleinen Kreises, wo bisher Acker war, werde Laubwald aufgeforstet.
Von Christine Cless-Wesle