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Hunde schwimmen fürs Gautinger Sommerbad

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Einer von fast 100 Hunden, die am Sonntag bei der Benefiz-Veranstaltung fürs Gautinger Sommerbad ins Wasser sprangen.
Einer von fast 100 Hunden, die am Sonntag bei der Benefiz-Veranstaltung fürs Gautinger Sommerbad ins Wasser sprangen. © Andrea Jaksch

Ein voller Erfolg war das erste Gautinger Hundeschwimmen: Mehr als 200 Menschen unterstützten am Sonntag die Benefizaktion fürs Sommerbad.

Gauting – Nach dem Ende der Badesaison feierte das Gautinger Sommerbad am Sonntagnachmittag eine Premiere: 204 Menschen beteiligten sich, mit und ohne tierischen Begleiter, am ersten Gautinger Hundeschwimmen. Bei der von CSU-Gemeinderat Franz Jaquet und Antje Feser, Abteilungsleiterin des Schwimmclubs, initiierten Veranstaltung kamen 1465 Euro an Spenden zusammen.

14 Uhr: Bereits von Weitem ist munteres Gebell zu hören, am Badeingang stehen die ersten Besucher mit ihren Hunden zur Registrierung an. Nach dem letzten Badetag der Saison am 14. September gehörte das Lehrschwimmbecken ausnahmsweise den Tieren. Platsch. Nach einem Weitsprung landet ein schwarzer Labrador im Wasser. Draußen schüttelt sich „Fonsi“, eine braun gelockte Labrador-Pudel-Mischung das klatschnasse Fell. „Fonsi“ gehöre eigentlich ihrer Stiefmutter, erzählt die Kraillingerin Clara Ebbinghaus (15). Auf Facebook habe sie von der Aktion gelesen und das Tier sofort beim Impfarzt angemeldet. Da der Hund mit seiner Familie direkt an der Würm lebt, ist er ein geübter Schwimmer.

1,50 Euro „pro Menschenbein und Hundepfote“

„Pro Menschenbein und Hundepfote“ kostet die Teilnahme 1,50 Euro, wie Franz Jaquet erklärt. Der Initiator des ersten Hundeschwimmens ist im Badviertel aufgewachsen. Sein Elternhaus liegt etwa 100 Meter vom Freibadgelände entfernt – „und hier habe ich schwimmen gelernt“. Den fröhlichen Lärm mit Kindergekreische und das Wippen des Sprungbretts habe er an heißen Sommertagen drüben im Garten gehört. „Meine Jugend und Kindheit hat das Freibad geprägt“, sagt der heutige CSU-Gemeinderat und Schatzmeister des neu gegründeten Fördervereins Gautinger Sommerbad. Um Einnahmen zu generieren, habe er sich im Internet schlau gemacht – und sei dabei aufs Hundeschwimmen im Münchner Dantebad gestoßen. Mit den Spenden soll ein Sonnensegel für den erst neu gebauten, mit bunten Sommerblumen hübsch bepflanzten Kinder-Wasserspielplatz angeschafft werden, so Jaquet, der selbst gar keinen Hund hat.

Unterwasserfotos machten Taucher von den Hunden.
Unterwasserfotos machten Taucher von den Hunden. © Andrea Jaksch

Über „schon 20 Hunde in den ersten zehn Minuten“ freut sich Stephan Ebner. Am Ende sollten es fast 100 sein. Der Vorsitzende des Fördervereins schenkt mit seiner Stellvertreterin Dr. Michaela Reißfelder-Zessin Saftschorlen und Wasser gegen Ein-Euro-Spende aus. Das Freibad verursache alljährlich ein Defizit von fast 400 000 Euro, erläutert Ebner seine Motivation. „Nein, unser Dackel ,Franz‘ ist nicht dabei“, erzählt er. Denn Dackel seien wasserscheu.

Auch Ausbilder der Würmtaler Suchhundestaffel dabei

Ehrenamtlich unterstützen Angelika Holzhammer und Alex Weinberger von der Schule Tauch-Sucht in München-Fürstenried die Aktion, mit Unterwasserfotos der Hunde gegen Spende. Auch Ausbilder der Würmtaler Suchhundestaffel K 9 in Gräfelfing sind dabei. Als Sponsor Julian Wiedemann vom Starnberger „Fressnapf“ Leckerli verteilt, sind die Tiere sofort zur Stelle. „Ich finde das eine tolle Idee“, sagt der Gilchinger Antonio Inverso, der seinen Golden Retriever mitgebracht hat. Denn er sei in der Nähe des Freibads aufgewachsen und habe hier als Bub das Schwimmen gelernt.

„Mein Herz öffnet sich, weil sich das Hundeschwimmen rentiert hat“, sagt Schatzmeister Jaquet am Ende erfreut. Das zweite Hundeschwimmen ist bereits geplant – wieder nach dem letzten Badetag, am Sonntag, 18. September 2022.

Text: Christine Cless-Wesle

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