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„Bierkur“ gegen die Freude am Stammtisch

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Im Vertrauen auf die Bierkur: Die leidgeprüfte Ehefrau Resi (Uschi Schäffer) kauft dem Pauli Eder (Anderl Raschke) eine Spezialmedizin ab.
Im Vertrauen auf die Bierkur: Die leidgeprüfte Ehefrau Resi (Uschi Schäffer) kauft dem Pauli Eder (Anderl Raschke) eine Spezialmedizin ab. © Dagmar Rutt

Mit einem flott inszenierten und unterhaltsamen Stück präsentiert sich die Theatergruppe des Gilchinger Männergesangsvereins. „Die Bierkur“ unter der Regie von Otto Wildmoser begeisterte das Publikum.

Gilching – Ja, so sind sie halt die Männer. Nix weiter als den Stammtisch im Kopf, bestenfalls noch die Frauen als Stammtisch-Thema, und dies auch nur in Verbindung mit Sex. Dass es eben Wichtigeres als die eigene Ehefrau gibt, unter anderem seine frisch geflickte Hose, dafür hatte Bauer Anderl Voglmeier (Herbert Schäufler) eine durchaus logische Erklärung. „Geh i ohne di aus dem Haus, sogt koa Mensch wos. Geh i aber ohne Hosn ins Wirtshaus, bin i s’Gspött im ganzen Dorf.“ Ganz so wollte es seine Resi (Uschi Schäffer) dann doch nicht hinnehmen und konterte unter begeistertem Beifall der rund 120 Zuschauer im Oberen Wirt im Gilchinger Altdorf: „Über Sex redets ihr? Aber da konnst du doch nimma mitreden?“

Gut, zimperlich geht es in der Aufführung „Die Bierkur“ der Theatergruppe des Männergesangvereins nicht zu. Klare Worte und deftige Ansagen stehen im Vordergrund des Drei-Akters aus der Feder von Martin Dornreiter. Was Gender-Akteure mit Sicherheit auf die berühmte Palme bringen würde. Aber lustig war’s und unterhaltsam, was den Akteuren auch viel Szenenapplaus einbrachte.

Ach so, ja, also, Bauer Anderl Voglmeier steht nicht alleine da mit seinem Hobby, täglich ins Wirtshaus zu gehen und sturzbesoffen heimzukommen. Ihm gleich tun es zum Leidwesen der jeweiligen Angetrauten auch noch die Bauern Lorenz Meier (Hermann Högner) sowie ein „Huber“ – der als Rolle allerdings nicht besetzt ist, sondern lediglich erwähnt wird.

Es ist die Resi, die aufgrund eines Besuches des Hausierers Pauli Eder (Anderl Raschke) auf die Idee gebracht wird, ihrem Ehemann Anderl ein „spezielles Säftchen“ in den morgendlichen Kaffee sowie in die Suppe zu Mittag zu träufeln. „Die Flasche kostet nur 30 Mark“, versichert der Pauli Eder. Das reiche, um dem Gatten die Lust aufs Bier und den täglichen Gang ins Wirtshaus zu vermiesen. Im Komplott sofort mit dabei sind Kathl Lorenz (Karin Sedlmeier) sowie Urschl Huber (Gitti Seidl). In weiteren Rollen sind noch Birgit Högner als Magd sowie Michi Jakob-Widmann als Knecht zu sehen. Inwieweit die „Bierkur“ funktioniert?

Weitere Aufführungen im Oberen Wirt sind am Freitag, 31. März, sowie am Samstag, 1. April, jeweils um 20 Uhr. Kartenreservierungen sind bei Gitti Seidl unter (0 81 05) 83 25 möglich.

VON ULI SINGER

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