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Mit Freude ins Projekt Speisewerk

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Von: Hanna von Prittwitz

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Die zukünftigen Gastgeber im Speisewerk in der Gaststätte Geisenbrunn: Sandra Spirito und Michael Heid freuen sich auf die Eröffnung der Wirtschaft am 2. Mai.
Die zukünftigen Gastgeber im Speisewerk in der Gaststätte Geisenbrunn: Sandra Spirito und Michael Heid freuen sich auf die Eröffnung der Wirtschaft am 2. Mai. © andrea jaksch

Da werden viele Geisenbrunner aufatmen: Am 2. Mai wollen Sandra Spirito und Michael Heid das Speisewerk in der Gaststätte Geisenbrunn eröffnen. Die Wirtschaft in dem Gilchinger Ortsteil war einige Monate geschlossen.

Geisenbrunn – Gastraum und Küche sind modernisiert, der große Saal ist blank geputzt: Sandra Spirito (41) nd Michael Heid (40), die neuen Pächter der Gaststätte Geisenbrunn, wollen am 2. Mai ihr „Speisewerk“eröffnen. Sie sind ein bisschen aufgeregt, aber voller Vorfreude auf ihr gemeinsames Projekt. Freude herrscht offensichtlich auch bei den Vereinen. „Es vergeht eigentlich kein Tag ohne Nachfragen für Veranstaltungen“, sagt Sandra Spirito.

Arbeitsreiche Wochen liegen hinter den beiden. Eigentümerin des Freizeitheims ist die Gemeinde, und als Bürgermeister Manfred Walter im Sommer 2022 die zwei neuen Pächter vorstellte, war man sich zwar einig, aber es war noch viel zu tun. In der Küche mussten einige Geräte erneuert werden, „für ein effizientes Arbeiten, einen modernen Workflow“, wie es Michael Heid beschreibt. Der Wirtsraum brauchte eine Renovierung, und nun fehlt nur noch die neue Lüftung in der Küche – weil Handwerker schwer zu bekommen sind.

Kein Grund zur Sorge für Heid. Der 40-jährige Gröbenzeller lernte unter anderem in der Goldenen Bar in München, als stellvertretender Küchenchef in den Pfälzer Weinstuben und als Schiffskoch bei Segeltörns auf den Seychellen, den Balearen und in Thailand. Dort lernte er vor viereinhalb Jahren auch seine Lebensgefährtin Sandra Spirito kennen. Er war allerdings damals auf der Reise auf einem Riesenkatamaran, von früh bis spät eingespannt, für eine Romanze war keine Zeit, und Michael Heid ist Profi: „Er hat zu mir gesagt: Ich bin hier zum Arbeiten. Aber wieder zu Hause würde ich dich gerne privat treffen.“ Dabei stellten die beiden fest: Sie wohnten keine 15 Minuten voneinander entfernt, sie in Großhadern, er in Gröbenzell.

Sandra Spirito ist Einzelhandelskauffrau und wuchs bei Eltern auf, die immer selbstständig waren. „Ich weiß also, was das heißt, und verwechsle Umsatz nicht mit Gewinn“, sagt sie. Bis vor Kurzem führte sie mit ihren Eltern zwei Trachtenmodengeschäfte in Herrsching und Forstinning. Letzteres hat die Familie geschlossen, das Geschäft an der Hauptstraße in Herrsching haben die Eltern übernommen. Dass Sandra Spirito auch die Gastronomie im Blut hat, das wissen Michael Heid und sie schon länger von gemeinsamen Caterings, und stellten es bei der Weihnachtsfeier der Geisenbrunner Stopsler und der Feuerwehr mit 120 Gästen im Speisewerk bereits unter Beweis.

„Da haben wir uns bewusst selbst Druck gemacht, um einfach wieder das Feuer der Gastronomie in uns zu spüren“, schwärmt Heid, der alle Speisen bei einem befreundeten Caterer allein zubereitete, schließlich war die Küche in Geisenbrunn noch nicht fertig. „Wir wollten zeigen, was wir können.“ Es hat funktioniert: „Wir sind mit Rückenwind in den Hafen eingelaufen“, beschreibt Spirito das Gefühl, und gestärkt gehen die beiden nun in die Eröffnung ihres Speisewerks mit 80 Plätzen im Gastraum, 120 draußen und noch einem großen Saal für Veranstaltungen.

Die Preise für seine Speisen kann Heid noch nicht nennen, in diesen Tagen verhandelt er noch mit Landwirten aus der Region über Kartoffeln, Eier und Fleischeinkäufe. „Alles, was geht“, will er in der Region kaufen. Wie auch das Strohschwein für sein Bergsteigerschnitzel in knuspriger Bauernbrotkäsepanade, das Geflügel oder den Fisch. „Wir möchten regional und nachhaltig sein“, sagt Heid. Die Gäste sollen sich gut aufgehoben fühlen, „ich möchte mir ihr Vertrauen erkochen“. Anfangs soll es eine kleinere Karte geben, auf der dann auch Flammkuchen zu finden ist. „Im Vordergrund wird eine bayerische Küche stehen mit Pfälzer Einflüssen.“ Den Wein kauft Heid dazu passend in der Pfalz.

Wenn sich das Speisewerk etabliert hat und das Fahrwasser ruhiger wird, können sich die beiden Gastgeber auch mal eine italienische Woche vorstellen, oder „Specials“. Den Vegetariern will Heid ein Knödeltrio mit Rote-Beete-, Spinat- und Kaspressknödeln anbieten, für die Veganer gibt es geschmorten Sellerie mit Austernpilzen auf Süßkartoffelpüree. Die Getränke liefert nach wie vor Paulaner, außerdem haben Heid und Spirito einen Quittenspritz, einen Schlehen- und einen Bergamottespritz kreiert.

Geöffnet hat das Speisewerk von Mai an dienstags bis sonntags jeweils von 11.30 bis 21.30 Uhr. Auch die Frühschoppen soll es wieder geben, nur die Wochentage stehen noch nicht fest. Und es wird Personal gesucht. Erreichbar ist das Speisewerk unter (0 81 05) 7 77 50 13.

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