Probeliegen im größten Hotel des Kreises

Im Asto-Park bei Gilching entsteht derzeit ein Marriott-Hotel mit 174 Zimmern. Es ist das größte Hotel im Landkreis Starnberg.
Gilching – Der Richtspruch ist gesprochen, das Weinglas in tausend Scherben zerschmettert, die Richtkrone hochgezogen – Feierstimmung an der Friedrichshafener Straße in Gilching. Sieben Jahre nach den ersten Gesprächen war gestern Richtfest für das neue Marriott-Hotel. Mit 174 Zimmern wird das Vier-Sterne-Haus im Asto-Park das größte Hotel im Landkreis Starnberg.
Landrat Karl Roth sprach denn auch von einem „großartigen Tag für Gilching und den Landkreis“. Immer wieder habe es in der Vergangenheit Überlegungen für Hotelprojekte gegeben – immer wieder seien sie nicht zuletzt auch am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. In Gilching sei das Vorhaben aber auf Wohlwollen gestoßen. „Ich bin glücklich“, gestand Roth.
Das Haus zielt in erster Linie auf Geschäftskunden ab, will sich Touristen aber natürlich nicht verschließen. Wie nötig das ist, verdeutlichte Dr. Bernd Schulte-Middelich. Er ist einer der Geschäftsführer von Asto-Park und damit einer der Bauherren des 22-Millionen-Euro-Projekts. „Dieses Hotel setzt dem Gebiet infrastrukturell die Krone auf“, sagte Schulte-Middelich. Mit mehr als 70 Firmen und über 6000 Arbeitsplätzen sei der Standort rund um den Sonderflughafen Oberpfaffenhofen ein „stark wachsender Technologiepark“ – mit internationalen Partnern, Besuchern und Kontakten. Die müssen künftig nicht mehr in München übernachten, wenn sie in Gilching oder Oberpfaffenhofen Termine oder Projekte haben. „Dieses Hotel stärkt die Strahlkraft des Standorts ungemein“, betonte auch der Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, Franz Josef Pschierer.
Dass das Konzept aufgeht, ist für Klaus Kluth keine Frage. Seine Firma Bierwirth & Kluth wird das Marriott-Hotel künftig betreiben. „Wir werden hier super erfolgreich sein“, ist sich der Geschäftsführer sicher. Auch Markus Lehnert, der Vizepräsident von Marriott Europa, ist überzeugt, aufs richtige Pferd zu setzen – auch wenn die Ortsnamen Oberpfaffenhofen und Gilching bei den Hotelbossen in den USA zunächst Stirnrunzeln und Unverständnis ausgelöst hatten. „Das Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft an einem großstadtnahen High-Tech-Standort ist auch für uns äußerst spannend“, sagte Lehnert.
Spannend ist das Projekt natürlich auch für die Gemeinde. Das sechsgeschossige Gebäude sei das höchste Haus Gilchings, sagte Bürgermeister Manfred Walter – und dennoch zwei Meter zu klein, um der Feuerwehr eine neue Drehleiter zu bescheren. Sei’s drum: Wenn alles gut geht, ist im April 2018 Eröffnung. Ein erstes Probeliegen im Musterzimmer war gestern schon möglich.