Landkreis Starnberg bringt Schilder für Radler auf neuesten Stand

Eine bessere Beschilderung für Radfahrer – damit befasst sich ein aktuelles Projekt von Landkreis und gwt. Erste Ergebnisse inspizierten Landrat und Bürgermeister am Freitag bei einer kleinen Radtour von Gilching nach Seefeld.
Landkreis – Auch im politischen Amt gibt es schöne und weniger schöne Termine. Und besonders schöne, wie den am Freitagvormittag. An der Kapelle St. Ägidius in St. Gilgen trafen sich Landrat Stefan Frey, die Bürgermeister Manfred Walter (Gilching), Michael Sturm (Weßling) und Klaus Kögel (Seefeld) sowie der Geschäftsführer der Wirtschaftsfördergesellschaft gwt, Christoph Winkelkötter, zu einer kleinen Radtour von Gilching nach Seefeld. Grund für den Ausflug bei Sommerwetter: das Projekt „Optimierung der Radwegebeschilderung im Landkreis“.

Im Auftrag der gwt hatte die Firma Green-Solutions das gesamte Radroutennetz abgefahren, rund 558 Kilometer, und Mängel an den Wegen sowie den 1300 Wegweisern aufgenommen. In Abstimmung mit den Kommunen nahmen die Bauhöfe Streckenänderungen vor und passten Schilder an oder tauschten sie aus. Das Ergebnis in Gilching, Weßling und Seefeld schauten sich die prominenten Radler nun genauer an, angeführt von Kathrin Hortmanns (gwt), Daniel Pichlmeier (Radbeauftragter im Landratsamt) und Melanie Widmann (Stabsleitung Mobilitätsprojekte im Landratsamt). Auch Green-Solutions-Geschäftsführer Rainer Lampl radelte mit.
Ziel des Projeks
Seit 2011 gibt es im Landkreis Starnberg Wegweiser für den Radverkehr. Zwar wurde mal nachgebessert. Doch immer wieder verschwanden Schilder, sei es durch Diebstahl oder bei Bauarbeiten, oder Routen änderten sich. Soll heißen: Aktuell waren die Wegweiser nicht mehr. Auf der anderen Seite will der Landkreis den Radverkehr fördern. „Mobilität in der Region ist für uns ein wichtiges Thema“, erklärte Winkelkötter. „Das Projekt ist an unsere Gäste adressiert.“ Aber die gwt habe auch den Auftrag, für die Bevölkerung solche Dienstleistungen zu erbringen. Es gebe viele Pendler und Alltagsradfahrer. „Auch für sie ist eine gute Beschilderung wichtig.“ Das Projekt begann 2022, im Oktober waren die Befahrungen abgeschlossen. In Gilching, Weßling und Seefeld sind die Neuerungen umgesetzt, alle weiteren Kommunen sollen folgen.
Radwege: Das ist neu in Gilching
In Gilching wurden 52 Standorte angepasst, „mit 35 Zielwegweisern und 52 Zwischenwegweiser“, wie Pichlmeier erläuterte. Auf den Schildern finden sich Nah- und Fernziele. An einigen Stellen wurde gespart: Wenn neue Streckenführungen die Kilometerangaben veränderten, überklebte der Bauhof die alten Angaben lediglich. Insgesamt wird das Projekt vom Freistaat mit 50 Prozent bezuschusst. Die Kosten der Umsetzung und geplanten Digitalisierung bezifferte Winkelkötter mit rund 20 000 Euro. Die Gemeinden tragen auch ihren Anteil, Gilching beispielsweise zahlte etwa 6000 Euro.
Radwege: Das ist neu in Weßling
Erster Stopp bei der Radeltour war die Kreuzung bei der Mariensäule in Hochstadt. Insgesamt nahm der Bauhof in Weßling an 37 Standorten Verbesserungen, Aktualisierungen und Änderungen mit 33 Zielwegweisern, 37 Zwischenwegweisern und 21 Aufklebern vor. Bürgermeister Sturm nutzte die Gelegenheit, sich für asphaltierte Radelrouten stark zu machen – zum Beispiel im Fall der Verbindung durch den Wald von Weßling nach Wörthsee. Wie berichtet, hatte er sich damit aber nicht durchsetzen können. „Bei uns ist vieles noch ein Problem, was in Bozen oder Kopenhagen selbstverständlich ist“, kritisierte er.
Radwege: Das ist neu in Seefeld
Der letzte Stopp der elf Kilometer langen Tour fand in Seefeld, an der Kreuzung der Staatsstraßen 2068 und 2348 mit der Bahnhofstraße statt. An 43 Standorten in der Gemeinde finden Radler 32 neue und erneuerte Zielwegweiser, 59 Zwischenwegweiser sowie 16 aufgeklebte Kilometerkorrekturen. Neu aufgenommen wurde der Weg durch das Aubachtal, der auf die Inninger Straße mündet. Bürgermeister Kögel kündigte an, ihn in einer Art Pilotprojekt mit einer wasserdurchlässigen Schicht versehen zu wollen. „Das probieren wir mal aus.“
Alle Beteiligetn waren sich einig: Die Zusammenarbeit war prima, „und die Vorschläge wurden auch alle übernommen“, freute sich Rainer Lampl. Die digitalisierte Radstreckenführung durch den ganzen Landkreis soll auf der Seite der gwt zu finden sein.