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Dran bleiben und etwas bewegen

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Von: Andrea Gräpel

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Im kleinen Ritterstüberl wieder und neu gewählt (v.l.): Christiane Gruber, Günter Agel und Larissa Lens.
Im kleinen Ritterstüberl wieder und neu gewählt (v.l.): Christiane Gruber, Günter Agel und Larissa Lens. © Dagmar Rutt

Neuwahlen bei der Bürgergemeinschaft Herrsching. Die Gruppierung ist stolz auf ihre ambitionierte „Crew“ im Gemeinderat.

Herrsching – Die jüngsten Treffen hätten noch alle unter „Freifunkbedingungen“ stattgefunden. Günter Agel, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Herrsching (BGH), freute sich am Donnerstagabend deshalb sehr, alle Mitglieder wieder persönlich begrüßen zu können. „Aber das nächste Mal nehmen wir den Rittersaal, nicht das Ritterstüberl“, sagte er lachend, denn im kleinen Gewölbezimmer in der Post wurde es schnell eng, als sich etwa 20 Menschen rund um den langen Tisch quetschten. Davon waren 14 Mitglieder, gut die Hälfte der aktuellen Mitgliederzahl.

Stolz verwies Agel auf die vierköpfige „Crew“ im Gemeinderat, die seit bald drei Jahren die Bürgergemeinschaft vertritt – so viele wie nie. Dennoch sei es eine kleine Gruppe, sagte Gemeinderat Dr. Rainer Guggenberger. „Dafür versuchen wir aber, etwas zu bewegen.“ Leo Gruber zum Beispiel hatte einen Grünordnungsantrag eingebracht, von dessen zwölf Forderungen der Gemeinderat vier zustimmte. Zuletzt hatte sich die Bürgergemeinschaft auch für den Runden Tisch Wohnen stark gemacht und als eine von drei Fraktionen den Antrag eingebracht, die Flüchtlingsunterkunft an der Goethestraße wenigstens um ein Jahr – bis Ende 2024 – zu verlängern. Das Thema steht in der nächsten Gemeinderatssitzung am kommenden Montag auf der Tagesordnung. „Der Landkreis kann nur froh sein“, sagte Christine Hollacher. Die Wohncontainer seien schließlich auf zehn Jahre finanziert. Je länger die Regierung Miete zahle, umso besser. Und mit einem Krankenhausbau sei 2024 auch noch nicht zu rechnen. „Die Vorweihnachtszeit ist eine gute Idee zu zeigen, wie christlich man ist“, sagte Christiane Gruber. Denn unklar ist, wohin mit den aktuell an der Goethestraße lebenden Flüchtlingen, wenn die Container wegkommen. Es gehe um „14 Familien, die zum Teil seit sechs Jahren hier leben und integriert sind“, so Christine Hollacher.

BGH-Chef Agel lobte auch den Ortsspaziergang mit Gemeindearchivarin Dr. Friedrike Hellerer, zu dem allerdings der SPD-Ortsverein eingeladen hatte. Dass Herrsching eine alte „Nazi-Hochburg“ gewesen ist, sei vielen vorher nicht bewusst gewesen. Gespannt wird deshalb die Diskussion über die Änderung einiger Straßennamen erwartet, die nach Meinung von Fraktionssprecherin Christiane Gruber aber wohl erst im Frühjahr öffentlich geführt wird.

Bahnhofsgebäude und Flächennutzungsplanung waren weitere Themen, die die Bürgergemeinschaft zuletzt umtrieben. Das eine Thema, der Bahnhof, wird nach Christiane Grubers Meinung im Januar den Rat beschäftigen, auch wenn schon für Montag ein Antrag des Seniorenbeirats dazu vorliegt. In Zusammenhang mit dem Flächennutzungsplan findet Gruber nach der Klausurtagung des Gemeinderats vor einer Woche vorerst versöhnliche Worte. Ihr Ratskollege Guggenberger habe nach drei Jahren Arbeit im Ratsgremium jedenfalls so viel gelernt: „Man muss einen langen Atem haben und dran bleiben.“

Dran blieben will auch der Vorstand, der neu gewählt wurde. Günter Agel bleibt Vorsitzender, Ilka Weckelmann seine Stellvertreterin und Christiane Gruber Schriftführerin. Neu im Team ist Larissa Lins als Kassenwartin.  

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