Doblingers Nachfolger

Die Kommunalunternehmen Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe (AWA) sowie Wassergewinnung Vierseenland haben ab sofort zwei Chefs: Maximilian Bleimaier und Thomas Tinnes. Beide sind enge Mitarbeiter und Wunschnachfolger von Hermann Doblinger, der seine Ämter aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig abgeben muss.
Herrsching –Der 59-jährige Doblinger war seit der Gründung der AWA im Jahr 2006 das Gesicht des Kommunalunternehmens, ab 2014 ebenso von der Wassergewinnung Vierseenland. Beide Unternehmen waren aus Zweckverbänden heraus geboren worden – der eine aus dem Zweckverband Abwasserbeseitigung Ammersee Ost, der andere aus der Großräumigen Wasserversorgung im Landkreis Starnberg. Doblinger war Vorstand beider Unternehmen in Personalunion. Die Aufgabe teilen sich nun die jeweiligen technischen Leiter.
Der 55-jährige Tinnes ist seit 2010 im Gebäude der AWA tätig, die auch die Mitarbeiter für das andere Kommunalunternehmen stellen und damit eine Schnittstelle bilden, deren Synergien beiden zugute kommen. Etwas, was der Weitsicht Doblingers und dessen Visionen zu verdanken sei. „Wie kein anderer hat er die Wasserwelt in Oberbayern geprägt“, formulierte es Herrschings Bürgermeister Christian Schiller gestern bei der Vorstellung der neuen Vorstände.
Schiller ist stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der AWA. Vorsitzender ist Seefelds Bürgermeister Wolfram Gum. Vorsitzender der Wassergewinnung ist Weßlings Bürgermeister Michael Muther. Beide Kommunalunternehmen haben sieben Mitgliedsgemeinden, die aber nur zum Teil identisch sind. Darum gibt es zwei Verwaltungsräte, aber bislang mit Doblinger nur einen Vorstand. In enger Abstimmung mit ihm seien nun seine Nachfolger berufen worden, versicherte Muther.
Neben Tinnes eben auch der 27-jährige Maximilian Bleimaier. Die Namensgleichheit mit Innings Bürgermeister ist kein Zufall. Der neue Vorstand ist dessen Sohn. Der Bauingenieur ist seit zwei Jahren bei der AWA, seit einigen Monaten technischer Leiter. Sowohl er als auch Tinnes werden diese Funktionen beibehalten und müssen diese Personalunion zunächst einmal abschätzen. Denn Doblinger hatte noch viele Visionen und hat vieles schon angestoßen. Zum Beispiel die Teilnahme am bundesweiten Vorhaben des Bundesumweltministeriums „Wasserwende jetzt!“ Das Projekt startet im Frühjahr nächsten Jahres in Herrsching mit dem Bau von Trinkwasserbrunnen und soll nach erfolgreicher Einführung in den übrigen Mitgliedsgemeinden fortgesetzt und ausgebaut werden. Die Gemeinde Herrsching hat dafür bereits 16 000 Euro in ihrem Haushalt bereitgestellt. Angestoßen wurden aber auch Investitionen in Leitungen und Brunnen in Höhe von 5 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre.
Im Herrschinger „Wasserhaus“ auf dem Eckgrundstück Mitterweg/Rieder Straße arbeiten aktuell 45 Mitarbeiter. Zu warten und zu verwalten gibt es ein Trinkwasserleitungsnetz auf einer Länge von 510 Kilometern und Kanäle für die Abwasserentsorgung auf einer Länge von 340 Kilometern.