Ob ein möglicher Klinikneubau an der Seefelder Straße Chancen für die Realisierung einer Entlastungsstraße von dort zum Gewerbegebiet rund um die Gewerbestraße ermöglicht, wollte Schiller nicht kommentieren. Die Straße stehe zwar seit 30 Jahren im Flächennutzungsplan und die Klinik benötige auch eine Erschließungsstraße, einen automatischen Zusammenhang gebe es aber nicht. „Die Straße steht nicht im Vordergrund“, betonte er.
In Seefeld sei die Stimmung „sehr gefasst“ gewesen, sagte Stefan Frey. Bürgermeister Klaus Kögel äußerte sich auf Anfrage pragmatisch. Er habe zwar nie einen Hehl daraus gemacht, die Klinik gerne in Seefeld behalten zu wollen, sagte er, aber: „Bevor wir eine Klinik im westlichen Landkreis ganz verlieren, habe ich sie lieber in 3,5 Kilometer Entfernung.“ Mit dem Bürgerentscheid habe die Gemeinde auch die Verhandlungsposition des Landkreises gestärkt. „Das hat etwas ausgelöst“, sagte er. Auch Stefan Frey hält den Bürgerentscheid nach wie vor für richtig. „Das war ein sinnvoller politischer Prozess.“
„Wir haben in Seefeld Nägel mit Köpfen gemacht und viel Herzblut in die Angelegenheit gesteckt, zum Teil auch gegen Anfeindungen“, betonte Kögel. Bereits vier Wochen nach dem Bürgerentscheid brachte der Gemeinderat mit großer Mehrheit den Bebauungsplan für eine Klinik an der Bahnhofstraße auf den Weg. Sollte es nun dazu kommen, dass die Klinik doch in Herrsching bleibt, schloss Kögel für die Hechendorfer Fläche eine andere Nutzung aus. „So lange noch nichts in trockenen Tüchern ist, halte ich es aber für dringend geboten, keinen der drei Standorte auf die Seite zu legen.“