- vonAndrea Gräpelschließen
Christian Schiller aus Herrsching bekommt Besuch von seinem Amtskollegen aus dem indischen Chatra.
Herrsching
Die Landtagsabgeordnete war eingeladen, um die Indienhilfe, die Projekte, den Eine-Welt-Laden, Bildungsarbeit und Partnerschaft kennen zu lernen. Seit 37 Jahren gibt es den Herrschinger Verein. 1986 zog er als Mieter in die Alte Schule an der Luitpoldstraße, seit 2010 gehört die Immobilie einer dem Verein zugeordneten Stiftung. Immer dabei: Elisabeth Kreuz. Die Herrschinger Ärztin gründete den Verein, ist bis heute Vorsitzende und war gemeinsam mit den Eheleuten Regine und Hans-Jürgen B. treibende Kraft bei der Verbindung von Chatra und Herrsching. 1996 wurde aus der anfänglichen Patenschaft eine Städtepartnerschaft.
Für Thakurdas Mallick ist es der erste Besuch in Deutschland, überhaupt das erste Mal, dass er aus seinem Heimatort reiste. Auch für Herrschings Bürgermeister Christian Schiller gab es in diesem Zusammenhang eine Premiere. Erstmals präsentierte sich der Rathauschef als Partner bei einer Konferenz deutsch-asiatischer Städtepartnerschaften. Denn immer wieder werde er gebeten, einmal nach Indien zu fliegen. „Chatra ist aber zehnmal so weit entfernt wie Ravina, die italienische Partnergemeinde“, bedauert er. Da sei man nicht mal eben in drei Stunden dort. In Bonn war also Zeit, sich einmal kennen zu lernen, über das laufende Wasserprojekt zu sprechen, und darüber, dass die Ammerseegemeinde zwar nicht finanziell, aber ideell zu jeder Hilfe bereit sei.
Am Montag begleiten Mallick und Raju Schiller einen ganzen Tag lang. „Die erleben meinen Tag, das wird sicher spannend“, freut sich Schiller. Die Chemie zwischen den Dreien stimmte schon in Bonn, wohin Schiller von Rathausmitarbeiterin Franziska Kalz begleitet worden war. Eine spontane Entscheidung, weil es zunächst so ausgesehen hatte, dass der Herrschinger Bürgermeister dafür keine Zeit hatte. „Wir waren deshalb nur einen Tag da“, so Schiller. Vertreten war Herrsching trotzdem von Anfang an durch Marion Schmid (Projektleiterin der Indienhilfe) und die neue Promotorin Claudia Wiefel.
Als Schiller in Bonn erfuhr, dass der vollbepackte alte Koffer Mallicks den Flug nicht überstanden hatte, weil seine Mitarbeiter ihm viel zu viele Akten eingepackt hatten, wusste er, was er dem indischen Bürgermeister zum Abschied in die Hand drücken wird.
Ausstellung
Die Ausstellung über die Indienhilfe ist bis Freitag, 30. Juni, zu den Öffnungszeiten des Eine-Welt-Ladens zu besichtigen.