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Wasserverbund durch den Steilhang

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Von: Andrea Gräpel

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Wassserrohrbruch in Herrsching.
Ein Loch, viel Wasser: Der Bruch einer Hauptleitung hat in Herrsching womöglich die Bahngleise unterspült. Weite Teile der Gemeinde sitzen auf dem Trockenen. © Andrea Gräpel

Mit einer Verbundleitung zwischen dem Tiefbehälter in Andechs und dem Hochbehälter an der Schmidschneiderstraße in Herrsching wäre die Ammerseegemeinde beim Rohrbruch vor eineinhalb Wochen nicht auf dem Trockenen gesessen. Es gibt sie aber nicht – noch nicht. Schon länger geplant, soll sie nun gebaut werden. Das Projekt wurde am Montagabend dem Gemeinderat vorgestellt.

Herrsching - „Spätestens seit diesem Wochenende kennt uns eigentlich jeder“, sagte Maximilian Bleimaier lachend und mit Blick zurück auf den kapitalen Rohrbruch. Der Vorstand der Ammerseer Wasser- und Abwasserbetriebe (AWA) war zu Gast, um sich und das Kommunalunternehmen vor allem den neuen Gemeinderäten vorzustellen. Es ging aber auch um die Präsentation des Projektes Verbundleitung, dessen Notwendigkeit durch den Rohrbruch unterstrichen worden war. Geplant ist die Leitung schon seit einem Jahr. Im Dezember erhielt die AWA den Förderbescheid, denn die zwei Millionen Euro teure Maßnahme wird zu 50 Prozent vom Staat bezuschusst. Das macht die ganze Sache allerdings dringlich. Um in den Genuss der Förderung zu kommen, müssen die Schlussrechnungen bis September vorliegen. Baubeginn ist auch deswegen im März (bis Juli). „Es ist ein bisschen im Hauruck-Verfahren“, räumte Robert Enthaler, stellvertretender technischer Leiter der Wassergewinnung Vierseenland, ein.

Da von dem Verbund auch gemeindeeigene Grundstücke betroffen sind, musste der Gemeinderat der Maßnahme zustimmen. „Hätten wir die Leitung schon gehabt, wären 4000 Haushalte nicht ohne Wasser gewesen“, stellte Bürgermeister Christian Schiller fest. Die strategische Maßnahme soll nämlich genau dies verhindern und als Versorgungssicherheit dienen.

Die Leitung zwischen Andechs und Herrsching wird 3,3 Kilometer lang. Im Zweifelsfall wird das Wasser nach Inbetriebnahme eher hochgepumpt, sodass eine Turbine zur Energiegewinnung, wie sie Alexander Keim (FDP) vorschlug, keinen großen Wirkungsgrad habe, erklärte Enthaler. Leo Grubers (BGH) Sorge war, dass der Bereich nicht begehbar werde, obwohl das Waldstück gerne von Spaziergängern genutzt werde. Daran ändere sich nichts, lediglich ein sechs Meter breiter Streifen müsse baumfrei bleiben, damit die Leitung keinen Schaden nimmt, erwiderte Enthaler. Zäune würden nicht aufgestellt, gefällt werden müssten jedoch sechs Bäume. Das wäre der kürzeste Weg, so Bleimaier. Die Alternative, die Leitung über die komplette Länge der Schmidschneiderstraße zu verlegen, würde 500 000 Euro mehr kosten. Bleimaier: „Darum würden wir uns über eine Grunddienstbarkeit auf den gemeindlichen Flächen freuen.“ Die Zustimmung erfolgte einstimmig.

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