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Unternehmer sagen „Ja“ zum Tunnel

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Von: Peter Schiebel

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Abstimmung in der Schlossberghalle: Kurzerhand sprachen sich die allermeisten Teilnehmer des IHK-Jahresempfangs für den Tunnel aus. © Goran Gajanin/IHK für München und Oberbayern

Der IHK-Jahresempfang am Donnerstagabend in der Schlossberghalle wurde zu einer Demonstration für den Tunnel. Der Starnberger IHK-Chef Martin Eickelschulte sieht bei den Unternehmern im Landkreis eine 98-prozentige Unterstützung für das Projekt.

Starnberg – Etwa 250 geladene Gäste waren am Donnerstagabend beim Jahresempfang des IHK-Regionalausschusses Starnberg. Und wenn es nach deren überwältigender Mehrheit geht, dann gibt es keine Alternative mehr zum B2-Tunnel.

„Wer ist dafür, dass die Stadt Starnberg die einmalige Chance ergreifen sollte, jetzt den Tunnel vom Bund als einen ersten Baustein für die Verkehrsentlastung anzunehmen und dann durch weitere Bausteine zu ergänzen?“ Diese Frage stellte der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Starnberg, Martin Eickelschulte, seinen Gästen – und blickte unmittelbar danach auf mehr als 200 ausgestreckte Hände. Bei der Gegenprobe reckten sich „vier bis sechs“ Arme nach oben, zählte Eickelschulte – und zeigte sich noch Stunden später zufrieden. „In dieser Dagegen-Welt darf man auch mal dafür sein“, sagte er im Gespräch mit dem Starnberger Merkur.

Auch wenn das Votum aus der Situation heraus entstand und natürlich nicht repräsentativ ist für alle 15 000 Unternehmen im Landkreis – eine Demonstration war es schon. Kritik an Eickelschultes Aktion kam von Vizebürgermeister Dr. Klaus Rieskamp. „Solche Abstimmungen verhärten die Fronten“, sagte der Fraktionschef der Bürgerliste (BLS), der aktuell zu jenen Starnberger Politikern gehört, die nach einer mehrheitsfähigen Lösung im Stadtrat suchen.

Für den IHK-Chef liegt diese Lösung auf der Hand. „Für den Tunnel gibt es Baurecht, und das Geld vom Bund steht bereit“, sagte er. „Im Jahr 2025 würde der Verkehr durch den Tunnel rollen.“ Der Tunnel sei zwar kein Allheilmittel für alle Verkehrsprobleme – „er ist aber ein sehr wichtiger Baustein“, auch in Kombination mit der im Bau befindlichen Westumfahrung. Als Unternehmer – Eickelschulte ist Inhaber eines Starnberger IT-Dienstleiters – machte er diese Stau-Rechnung auf: Wenn 1000 Mitarbeiter, Handwerker, Rechtsanwälte, IT-Techniker, Dienstleister und ähnliche Beschäftigte täglich zehn Minuten im Stau stehen, würden bei 18 Arbeitstagen im Monat und einem Durchschnittsstundensatz von 65 Euro insgesamt 2,3 Millionen Euro verloren gehen. „Dieses Geld fehlt den Unternehmen – und davon gibt es auch keinen Anteil als Gewerbesteuer an die Gemeinden.“

Zuvor hatte sich bereits Landrat Karl Roth für eine Realisierung des Tunnels ausgesprochen. „Was machbar ist, sollte man meines Erachtens ergreifen“, mahnte er in seiner Rede.

Großes Lob gab es von Roth und Eickelschulte für die Unternehmer, was die Integration von Flüchtlingen betrifft. Von aktuell 1800 Asylbewerbern im Landkreis stünden 300 in einem Arbeitsverhältnis, 150 würden ein Praktikum absolvieren, weitere 300 Fördermaßnahmen. Roth: „Was für ein Potenzial.“

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