Ob es um Biotechnologie geht, medizinische Fragen – wie jetzt um Corona –, Kultur, Europa, Geografie etcetera, in alles arbeitet beziehungsweise liest er sich ein. Er möchte mehr wissen, nicht nur eine schnelle Information, sondern Hintergründe erfahren und verstehen. Heinz Tuchenhagen ist aber nicht besessen von seinem Bildungsdurst, es macht ihm „ganz einfach nur Spaß“. Langeweile kennt er nicht, und der Tag ist gerne einmal zu kurz.
Mit seinem Archiv und seinem persönlichen Wissen konnte er bereits einem Schüler des Otto-von-Taube-Gymnasiums bei seiner Facharbeit helfen. „Viele Artikel haben einen hohen Langzeitwert, da kann ich dann helfen“, so der 87-Jährige, der auf einen gerahmten Spruch im Wintergarten verweist: Wenn Du liebst, was Du machst, dann fühlt sich das nicht nach Arbeit an. So lernt man Heinz Tuchenhagen auch kennen: Einen interessierten, fröhlichen Ruheständler. Eine große Sorge bewegt ihn jedoch: Wer wird sich später einmal seinem (nicht digitalisierten) Archiv annehmen? Tuchenhagen verfügt zwar über ein großes Netzwerk, er hat aber noch niemanden gefunden, der seinen Schatz, sein „Lebenselixier“ einmal übernehmen möchte. Oliver Puls