Pfarrgemeinde Wörthsee/Seefeld organisiert Spendenaktion für Ukraineflüchtlinge

Oberalting – Pastoralratsvorsitzender Matthias Wenig war überwältigt über die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger: Erst Mitte der vergangenen Woche hatten die Pfarrgemeinden Seefeld/Wörthsee übers Internet, per Whatsapp und über private Kontakte zu Spenden für die Menschen im Kriegsgebiet aufgerufen. An der Aktion „Hilfe für die Ukraine“ hatten sich auch die Nachbarschaftshilfe Hechendorf und Hechendorfs Markfrauen beteiligt.
Fünf Lieferwägen, ein Lkw und ein Anhänger füllten sich nach dem Aufruf mit Hilfsgütern, die über die Sammelstelle in München ins Krisengebiet gebracht werden .Am Samstag ab 11 Uhr konnten die Spenden in Oberalting, im Pfarrheim Hechendorf oder im Pfarrheim Wörthsee abgegeben werden – und es dauerte keine 30 Minuten, bis sich die Waren im vor dem „Haus Peter und Paul“ geparkten Transporter stapelten, den die Gärtnerei Pirzer zur Verfügung gestellt hatte. Mathilda (2) schob in ihrem Puppenbuggy eine Packung Windeln zum Marienplatz 4. Mutter Cornelia Listl musste nicht lange überlegen, als sie den Aufruf gelesen hatte: Sie kaufte Babynahrung, Wundschutzcremes, Feuchttücher und Windeln, die sie mit einer Sackkarre zur Sammelstation in Oberalting brachte. Meike Fertig packte mit ihren Kindern Ben (11) und Lara (13) beim Eingang Schlafsäcke und Isomatten in einen Karton. „Es ist schön, dass wir helfen können“, fand die 13-Jährige. Und ihr Bruder malte ein Bild, das an diesem Wochenende plötzlich ganz nah war, an dem ein eisiger Ostwind um die Ecken pfiff: „Wenn die Kinder auf der Straße schlafen müssen, haben sie etwas, das sie wärmt.“
Immer wieder parkten Bürgerinnen und Bürger ihr Auto ein und zogen Waren aus dem Kofferraum. Jedem von ihnen drückte Matthias Wenig einen Zettel in der Hand, auf dem sie Mitgebrachtes eintragen konnten und anschließend auf den Karton kleben sollten. Auf diese Weise könnten die Hilfsgüter in München besser sortierte werden, erklärte der Pastoralratsvorsitzende. Dort koordinierte die Ukrainisch-Katholische Pfarrei in München, Initiatorin der Spendenaktion, den Transport der Spenden.
Hildegard Holmhey trug Wolldecken, Babyschlafsäcke, Shampoo oder Zahnpasta zum Lieferwagen. „Wir haben in unserer Wohlstandsgesellschaft mehr als genug, um etwas abzugeben“, sagte die Seefelderin. Ähnlich sahen das Norbert und Brigitte Abbrecher, die in Frieding die Pension am Maibaum leiten. „Wir haben den Aufruf im Internet gelesen und wollten irgendwie helfen“, erzählte das Paar mit Blick auf die von ihnen gespendeten Decken, Handtücher und Bettbezüge. Matthias Wenig war auf Rückfrage „überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Menschen“. Von der Hilfsbereitschaft in seiner Gemeinde und von den vielen Menschen, die ihm in der Sammelstelle in München beim Ein- und Ausladen begegneten.
Geldspenden für die Menschen in der Ukraine sind an folgende Bankverbindung möglich (für Spendenbescheinigung bitte Name und Adresse angeben): Empfänger: Apostolische Exarchie Liga Bank München, IBAN: DE29 7509 0300 0102 1032 57, BIC: GENODEF1M05. Verwendungszweck: Kriegsopfer für die Ukraine.