Starnberger Portrait-Künstlerin Indi Herbst erzielt durch Charity-Aktion über 21.000 Euro Spende für die Palliativeinheit des Klinikums Starnberg

Starnberg - „Es ist eine sensationelle Spende und Sie haben genau an den richtigen Bereich gedacht“, bedankte sich Wernher Weigert, Geschäftsführer des Fördervereins „Freunde des Klinikums Starnberg“ überschwenglich bei Indi Herbst. 21.236,10 Euro überreichte die Starnberger Portrait Künstlerinkürzlich in Form eines symbolischen Schecks an Weigert sowie Dr. Wolfgang Schweiger, Leitender Arzt Palliativmedizin am Klinikum, und sein Palliativteam. Denn für dessen Palliativeinheit hatte Herbst kürzlich gesammelt und Portraits bekannter Persönlichkeiten wie Prinz Leopold von Bayern, Jonas Kaufmann, Landrat Stefan Frey, Starnbergs Bürgermeister Patrick Janik und Grünen-Kreisrätin Martina Neubauer verkauft.
Unter dem Titel „Universum, wir leben – eine Hommage an das Leben“ hatte die 46-Jährige bereits 2019 insgesamt 50 bekannte Gesichter vor ihre Kamera gelotst. „Ich wollte die Portraits dann im vergangenen Jahr ausstellen“, so Herbst, aber kurz vor der Vernissage habe ihr dann die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Anfang September dieses Jahres konnte sie die Ausstellung dann endlich nachholen (wir berichteten). „Alle Portraits waren bis dahin geheim, auch die Portraitierten kannten ihre Bilder nicht“, erzählt Indi Herbst, die bei diesem Projekt, so wie auch ihre Visagistin, ohne Gage gearbeitet hat – zu Gunsten der Palliativeinheit. „Jeder konnte sein Portrait für 500 Euro kaufen und das hat etwa ein Drittel auch getan. Der Rest der Summe kam dann rein durch Spenden zusammen“, freut sich die Künstlerin über die erreichte hohe Summe.
Wie die zum Einsatz kommen soll, darüber machen sich Schweiger, Professor Dr. Florian Krötz, Chefarzt der Medizinschen Klinik am Klinikum Starnberg, und das Palliativteam derzeit Gedanken. „Auf jeden Fall werden wir eine dritte Schmerzpumpe anschaffen und dann eventuell in den Wohnbereich mit der Teeküche investieren“, verrät Schweiger erste Details. 2006 wurde die Palliativeinheit auf der Internistischen Station B3 ins Leben gerufen und umfasst sechs Betten, aufgeteilt in freundlich eingerichteten Einzel- oder Zwei-Bett-Zimmern, teils mit Balkon und Bergblick. „In angenehmer Atmosphäre können Patienten, Angehörige und Besucher in Ruhe Gespräche führen, das Lieblingsessen zubereiten und einfach Zeit miteinander verbringen“, so Schweiger und betont: „Unsere Bemühungen orientieren sich an den Hoffnungen des Patienten, noch lebeneswerte Tage zu verbringen, nicht leiden zu müssen und bis zuletzt die Nähe eines Menschen zu spüren, der für ihn da ist.“ Rund 200 Patienten werden jährlich in der Palliativeinheit aufgenommen und erfahren hier durch Schweiger und seinem Team um Lisa Weiler, Pflegerische Leitung Personal B3, im Verlauf ihrer unheilbaren Krankheit Linderung. Gut die Hälfte der Patienten kann die Palliativeinheit wieder verlassen – entweder zurück nach Hause, in ein Altenheim oder Hospiz. „Etwa 120 Patienten pro Jahr versterben hier“, schildert Schweiger.
Dies Engagement zu unterstützen war Indi Herbst ein großes Anliegen: „Ich freue mich sehr, dass ich helfen kann!“ Wie wichtig es zudem sei, die Menschen über die Palliativeinheit zu informieren, habe sie im Laufe ihrer Charity-Aktion gemerkt. „Ich bin oft gefragt worden, was genau dahinter steckt.“ Und so sei die Spendenaktion zugleich auch ein bisschen eine Aufklärung für die Bevölkerung.
Spendenkonto
Spenden sind übrigens auch in Zukuft möglich und zwar auf das Konto des Fördervereins „Freundeskreis Klinikum Starnberg“ Kreissparkasse München Starnberg - BLZ: 702 501 50, Kontonummer 430 066 555 - IBAN: DE36 7025 0150 0430 0665 55 BIC: BYLADEM1KMS – Kennwort „Palliativeinheit“.
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