Machtlfing - Die Machtlfinger Wehr steht ohne Führung da: Der bisherige Kommandant Georg Bals will das Amt nicht länger haben.
Sechs Jahre war Georg Bals Kommandant. Bei der turnusgemäßen Neuwahl stellte sich heraus, dass er nicht noch einmal antreten sollte. Sein Stellvertreter Klaus Peters verweigerte die Wahl auch - allerdings aus formalen Gründen. Beide Kommandanten sollen zum selben Zeitpunkt gewählt werden.
„Wenn wir jetzt niemanden finden, dann müsst ihr euch noch einmal zusammensetzen“, sagte Andechs' Bürgermeisterin Anna Neppel. Falls sich innerhalb von drei Monaten keiner bereit erklärt, das Amt zu übernehmen hat die Gemeinde das Recht, einen Kommandanten zu bestimmen.
Die Feuerwehr, Bürgermeisterin Neppel und Kreisbrandrat Markus Reichart hoffen, dass es nicht so weit kommen wird. Reichart bot seine Hilfe an: „Kommandant sein ist ein aufreibender Job“, allerdings funktioniere eine aktive Mannschaft nur mit einer guten Führung.
Was die Machtlfinger Wehr seit Monaten beschäftigt: Im Juni gab es während eines Einsatzes einen Unfall, der Landwirt Hermann Albrecht verletzte sich bei der Bergung eines Unfallautos an der Achillessehne. Noch ist unklar, welche Versicherung die Kosten für die Behandlung übernimmt. Denn die Gemeindeunfallversicherung, die Unfälle im Einsatz üblicherweise abrechnet, hält sich für nicht zuständig. Albrecht lässt seinen aktiven Dienst ruhen, bis die Sache geklärt ist. „Notfalls gehe ich vor das Sozialgericht“, sagte er.
Die Wahl der Vorstandschaft verlief dagegen reibungslos. Im Amt bestätigt wurden Vorsitzender Thomas Sontheim, sein Stellvertreter Hubert Sontheim, Kassier Franz Wolf und Schriftführer David Bernhart.
Die Machtlfinger Wehr mit 159 Mitglieder und 36 Aktiven war im vergangenen Jahr bei 13 Einsätzen. Inklusive Übungen und Fahrzeugwartung wurden laut dem scheidenden Kommandanten Bals 829 ehrenamtliche Stunden geleistet. Bürgermeisterin Neppel lobte die Wehr vor allem für ihr Engagement beim Krippenstadl für den Christkindlmarkt: 120 Arbeitsstunden investierten die Feuerwehrler, um den Stadl wieder herzurichten.