Inning - Lange haben die Betroffenen darum gefleht: Nun erfährt die gefährliche Verkehrssituation aufgrund des fehlenden Radwegs an der Staatsstraße bei Schlagenhofen eine Entspannung.
Einen Radweg kann das Landratsamt dort nicht bauen, aber es plant eine Art Umfahrung für die Radler.
Dass die Staatsstraße 2040 bei Schlagenhofen eine gefährliche Angelegenheit ist, wird im Landratsamt nicht in Frage gestellt. Der Behörde sind jedoch die Hände gebunden - für Staatsstraßen ist das Staatliche Bauamt zuständig, das Landratsamt kann nur Wünsche äußern. Der Wunsch nach Tempo 40 an dieser Engstelle ohne Radweg könne deshalb nur weitergegeben werden, sagte Landrat Karl Roth am Dienstag im Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz des Landkreises. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hatte einen Antrag gestellt. „Wir können nur wie die Radler den Finger in die Wunde legen, aber dem Landkreis steht keine Entscheidung zu“, unterstrich Verkehrsmanagerin Susanne Münster, die sich allerdings eine sofort vollziehbare Alternative zu einem Radweg überlegt hatte und dem Ausschuss präsentierte. Die Radfahrer sollen demnach vom bestehenden Radweg an der Staatsstraße, der südlich des Erholungsgebiets Oberndorf endet, durch den Wald auf dem Bucher Weg nach Schlagenhofen geleitet werden. Die Durchfahrt ist schon jetzt möglich - das Neue ist, dass die Beschilderung entsprechend gestaltet werden soll. Wer von Süden kommt, kann von der Staatsstraße nach links in die Dorfstraße einbiegen und dann in den Bucher Weg einbiegen.
Dass das Ganze keine echte Alternative, sondern nur ein Ausweichen ist, ist Münster bewusst. Sie ist voller Hoffnung, dass sich im Lauf des kommenden Jahres eine andere Lösung auftut. „Das Staatliche Bauamt hat heuer im Frühjahr wieder die Planung aufgenommen“, sagte sie. „Der Radverkehr hat zu- und der Pkw-Verkehr hat abgenommen. Deshalb hoffen wir, dass wir nächstes Jahr einen Schritt weiter sind.“ Handlungsbedarf ergebe sich auch aus den wiederholten Forderungen der Radler nach einem Radweg dort. Die nächste Radldemo findet am Samstag, 29. November, statt. Der ADFC will um fünf vor zwölf im Inninger Rathaus einen Forderungskatalog übergeben. Ein Punkt ist - wieder einmal - der Radweg an der 2040 bei Schlagenhofen. Auch Wörthsees Bürgermeisterin Christel Muggenthal mahnte den Weg an, weil die Wanderer rund um den Wörthsee sonst direkt auf der Straße gehen müssen.
Einen Radweg an dieser Staatsstraße zu bauen, hat sich bisher als schwierig erwiesen. Unter anderem scheiterte das Vorhaben an den Grundstücksverhandlungen. „Wir können weder Richtung See gehen noch Richtung Westen - dort sind mehrere Zufahrten und Parkplätze“, sagte Münster. Doch nun hätten sich die Eigentumsverhältnisse geändert.