Umwelt und Kunst gülden vereint

Wartaweil - Im Naturschutz- und Jugendzentrum Wartaweil findet derzeit eine Open-Air-Ausstellung statt. 13 Künstler haben mitgewirkt
Die Künstlerin Iris von Huene hatte eine Idee: „Ich wollte Umweltbildung und Kunst zusammenbringen, einfach mal eine andere Sprache suchen.“ Die perfekte Plattform dazu bot das Naturschutz- und Jugendzentrum Wartaweil, der „Hot-Spot der Artenvielfalt“, so Axel Schreiner, Leiter des Zentrums. Es fanden sich 13 Künstler, die vom Thema „Artenvielfalt“ inspiriert über das Gelände verteilt ihre Gedanken in Kunst umsetzten. Entstanden sind außergewöhnliche Kreationen - anregend, nachdenklich stimmend und geistreich.
Die Herbstsonne tauchte das Gelände zur Vernissage am Freitag in goldenes Licht, während die Interessierten durch den Wald schlenderten. Über dem Trampelpfad zogen Johannes Hofbauer aus Holz geschnittenen „Papierflieger“ eine symbolische Flugschneise durch die Anlage. Wer vom Weg abkam, dem könnte auch mal kurzfristig das Herz stehen geblieben sein: Gespenstisch lauert Elsa Niemanns aus Eisen und Beton angefertigter Wolf „Lupus“ im Gestrüpp. „Wolferwartungsgebiet“ nennt dies die Künstlerin.
Sie und ihre Kollegen hatten ein Jahr lang auf die Präsentation hingearbeitet. Auch die Frage „Wo ist der Mensch in der Artenvielfalt“ bekam ein Forum. „Wir sind mittendrin“, so von Huene - weder über noch unter Fauna und Flora, sondern auf Augenhöhe. Naturschutz kann schon Mal missverstanden werden und überborden. Diesem Überborden setzt Camilla Nicklaus-Maurer ein blendendes Denkmal, indem sie eine Baumgruppe in goldene Rettungsfolie wickelte. „Auf den ersten Blick mag es scheinen, als ob sie für die Traumlösung des Naturschutzes ein ebenso starkes wie ästhetisches Symbol gefunden hat“, meinte der Journalist Andreas Bretting in seiner packenden Einführung. „Bei längerem Nachdenken aber tun sich Zweifel auf, ob diese Art des menschlichen Eingreifens wirklich sinnvoll wäre.“ Die Gratwanderung zwischen Sich-Einmischen und der Natur seinen freien Lauf lassen, zwischen Angst und Zutrauen sowie der Tatsache, dass auch Menschen lediglich Gäste auf Mutter Erde sind, vereint sich in Wartaweil zu dieser Auseinandersetzung mit der Artenvielfalt.
Weitere Künstler sind Susanne Assum, Ela Bauer, Renata Hirtl, Andrea Kreipe, Simone Landwehr-Traxler, Stefanie von Quast, Marianne Schweigler, Hilde Seyboth sowie Eva Zenetti. Ein Teil der Ausstellungsstücke wird am Freitag, 26. September, im Rahmen der Wohltätigkeits-Auktion „Kunstauktion5“ in München vom Rotary-Club Greifenberg-Schondorf versteigert.
Die vom Landratsamt und vom bayerischen Umweltministerium geförderte Ausstellung kann jederzeit bis zum 19. Oktober besichtigt werden.