Neue MS Seeshaupt rammt Steg

Starnberg - Ob die Taufe am Freitag, den 13. Juli, doch ein bisschen Unglück gebracht hat? Jedenfalls hat die neue MS Seeshaupt am Freitag, 27. Juli, den Steg beim Undosa gerammt. Mehrere Menschen auf dem Steg wurden verletzt.
Die Seeshaupt hatte um kurz nach 18 Uhr gerade die letzten Passagiere am Starnberger Dampfersteg aussteigen lassen und wollte mit der Besatzung in den Hafen zurückfahren. Dabei fuhr der Kapitän nach Aussage von Seenschifffahrt-Chef Walter Stürzl rückwärts, um den Bogen besser zu kriegen. Dieses Manöver hat jedoch offenbar nicht funktioniert: Das Schiff rammte um 18.10 Uhr den Steg vor der Gaststätte Undosa. Stürzl wusste am Freitagabend noch nicht, ob ein Defekt am Schiff schuld an dem Unglück war oder ob es sich um menschliches Versagen handele. „Der Kapitän war zu 100 Prozent fahrtüchtig“, unterstrich Starnbergs Polizeichef Norbert Reller. Bei den Verletzten handelt es sich um drei Frauen im Alter von 63, 55 und 60 Jahren sowie um zwei Männer im Alter von 60 und 20 Jahren.

Ein Mann wurde durch die Wucht des Aufpralls in Wasser geschleudert. Ein weiterer und drei Frauen wurden laut Polizei ebenfalls verletzt. Vier der Verletzten mussten ins Krankenhaus.
Nach Angaben der Polizei vom Samstag beläuft sich der Sachschaden auf mehrere tausend Euro.
Ein Gutachter werde am Montag die technischen Protokolle auswerten, sagte Schifffahrtsdirektor Walter Stürzl am Samstag. Dann stelle sich heraus, ob es sich um einen technischen Defekt oder um menschliches Versagen gehandelt habe. Der Schaden am Schiff sei relativ gering. “Das lässt sich mit einer Farbdose und ein wenig Spachtelmasse richten“, sagte er.
Der Linienverkehr auf dem Starnberger See läuft ihm zufolge nach dem Unfall normal weiter. Die “Seeshaupt“ sei vorerst zwar nicht im Einsatz, sie könne aber zunächst durch andere Schiffe ersetzt werden. Sollte sie länger nicht fahren dürfen, könne es aber zu Engpässen bei Sonderfahrten kommen. Bereits kurz nach der Taufe hatte es einen technischen Defekt an der “Seeshaupt“ gegeben. Ob ein Zusammenhang mit dem jetzigen Vorfall bestehe, lasse sich noch nicht sagen. “Ich will da nicht spekulieren. Wir müssen das Gutachten abwarten“, sagte Stürzl.
Als der Katamaran MS Starnberg vor acht Jahren in Dienst gestellt wurde, gab es ebenfalls in der Anfangsphase einen schweren Unfall: Das Schifff rammte nach einem Steuerungsversagen eine Mauer an der Anlegenstelle in Berg. Damals gab es mehr als ein Dutzend Leichtverletzte.
mm