Weg zu neuem Gerätehaus frei - Gemeinderat hat Neubau gebilligt

Der Pöckinger Gemeinderat hat die abgespeckte Version des neuen Maisinger Feuerwehrhauses gebilligt. Nicht gespart wird bei Energieversorgung und Wohnungen. Die Höhe der Förderung sorgte beim Bürgermeister für Fassungslosigkeit.
Maising – Der Pöckinger Gemeinderat hat dem überarbeiteten Vorentwurf für den Neubau eines Feuerwehrhauses in Maising samt bezahlbarem Wohnraum auf einstimmige Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses zugestimmt. Zahlreiche Mitglieder der Feuerwehr, die am Donnerstagabend zu der Sitzung ins Beccult gekommen waren, quittierten den ebenfalls einmütigen Beschluss mit dankbarem Beifall.
Bereits im vergangenen Herbst hatte sich das Ratsgremium mit einem Vorentwurf für das neue Feuerwehrhaus auf einem von der Bundeswehr zur Verfügung gestellten Grundstück am östlichen Ortseingang von Maising befasst. Die Maisinger Wehr ist mit den Pöckinger Kameraden beim Brandschutz und im Ernstfall zuständig für die General-Fellgiebel-Kaserne. Damals hatte Bürgermeister Rainer Schnitzler aber die Reißleine gezogen, denn der Kostenrahmen für die nach langem Vorlauf vorgelegten Entwurfsplanung war durch die wirtschaftliche Entwicklung aus den Angeln gehoben worden. Die Preise in der Baubranche waren trotz und wegen Pandemie-Folgen, Krieg in der Ukraine, Klimakrise und übervollen Auftragsbüchern bei den Handwerksunternehmen laut dem Baukostenindex um bundesweit 35 Prozent gestiegen, „in Bayern womöglich noch mehr“, meinte Schnitzler.
Gestrichen wurde unterer anderem die Waschhalle für das Feuerwehrhaus und die dritte Fahrzeugstraße
Dem Arbeitskreis für dieses Projekt war zur Aufgabe gestellt worden, den Rotstift anzusetzen. Das Ergebnis stellte der Bürgermeister nun dem Plenum vor. Gestrichen wurde unterer anderem die Waschhalle für das Feuerwehrhaus und die dritte Fahrzeugstraße. Nicht Hand angelegt wurde an die Erdkollektoren zur Energiegewinnung aus der Wärme des Erdreichs. Trotz höherer Investitionskosten rentiere sich diese Technologie dank ihrer höheren Leistung. Zudem soll das Dach des neuen Feuerwehrhauses mit einer Fotovoltaikanlage ausgerüstet werden.
Sparen will die Gemeinde auch nicht an bezahlbarem Wohnraum, der in dem Neubau verwirklicht werden soll. Im Erdgeschoss ist eine familientaugliche Wohnung vorgesehen. Im Obergeschoss wird es eine weitere Wohnung geben sowie zwei Appartements, die bei Bedarf auch zu einer Wohnung zusammengelegt werden können.
Baukosten auf rund 8,92 Millionen Euro angesetzt - Fördermittel liegen bei rund 1,1 Millionen Euro
Die Baukosten haben die Planer auf 8,92 Millionen Euro angesetzt. An Fördermitteln sollte die Gemeinde 1,1 Millionen Euro erhalten – wobei dem Bürgermeister angesichts der Zuschüsse für den Feuerwehranteil des Gebäudes mal wieder der Kragen platzte. „120 000 Euro berechnet auf Grundlage der Stellplätze für zwei Feuerwehrfahrzeuge sind ein Ansatz aus grauer Vorzeit“, echauffierte sich Schnitzler. Es verbleibt bei der Gemeinde demnach ein Eigenanteil von knapp 7,8 Millionen Euro, davon entfallen auf den Feuerwehrbereich knapp 6,2 Millionen und auf die Wohnnutzung etwa 1,6 Millionen Euro.
Vizebürgermeister Albert Luppart (PWG) dankte dem Arbeitskreis und den Fachplanern für ihre Arbeit. „Es bleibt die Hoffnung, dass wir bei den Ausschreibungen der Gewerke für den Neubau wegen der sich andeutenden sinkenden Baupreise Kosten einsparen können.“ Läuft alles glatt, kann Ende des Jahres mit dem Bau begonnen werden.