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Kleiderbörse mit Boutiquecharakter

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Von: Hanna von Prittwitz

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Sie zählen zum insgesamt zwölfköpfigen Team der Kleiderbörse (v.l.): Christa Clavey, Lucie Gappert, Irene Huber, Jutta Luitpold, Christa Brunner, Christa Engl und Anette Kussmann.
Sie zählen zum insgesamt zwölfköpfigen Team der Kleiderbörse (v.l.): Christa Clavey, Lucie Gappert, Irene Huber, Jutta Luitpold, Christa Brunner, Christa Engl und Anette Kussmann. © andrea jaksch

Vor ziemlich genau sechs Jahren wurde die Kleiderbörse der Nachbarschaftshilfe im Rehm-Haus in Hechendorf eröffnet. Nun hat sie ihr Angebot noch erweitert – und auch ihre Flächen.

Hechendorf – Schon der Eingang der Hechendorfer Kleiderbörse in der Alten Hauptstraße 53 lässt eher auf ein modernes Modegeschäft schließen, als auf eine Sekond-Hand-Kleiderbörse. Eine große Glastür führt ins Innere, und dort können die Kundinnen und Kunden mittlerweile in fünf Räumen Damen- und Herrenkleidung erwerben, Kinderkleidung und Spielsachen, aber neuerdings auch Gegenstände, die es sonst auf Flohmärkten gibt. Ein Team von zwölf Ehrenamtlichen kümmert sich darum, dass der Laden läuft – und auch Einnahmen für die Kasse der Nachbarschaftshilfe (NBH) generiert.

An zahlreichen Ständern hängen Jacken, Sakkos, Kleider und Hemden. In Nebenräumen lagern Kisten mit weiterer Kleidung, in einem anderen warten Dirndl und Janker auf die nächste Saison, in Regalen stehen schön geordnet Schuhe. Sogar Faschingssachen gibt es. Alles kann in geräumigen neuen Umkleiden und vor neuen Spiegeln anprobiert werden. Das wiederum ist der Stiftung der Kreissparkasse Starnberg zu verdanken, wie Angela Obermaier, Kassier der Nachbarschaftshilfe, verrät. Die Stiftung hat nämlich 1500 Euro für das Inventar gespendet. Insgesamt hat die NBH rund 4000 Euro in die Hand genommen, um ihre Kleiderbörse weiter aufzuhübschen.

Und noch etwas hat sich zum Vorteil für die Kleiderbörse entwickelt: Durch die Aufgabe des Pflegedienstes im vergangenen Jahr wurden im ersten Stock weitere Räume frei. Also können die Ehrenamtlichen nicht nur in fünf Räumen beraten und verkaufen, sondern auch in weiteren die Spenden sichten, sortieren und auch lagern.

Der Job scheint sichtlich Spaß zu machen. An diesem Nachmittag, zum Pressegespräch, hat Christa Brunner einige der zwölf Frauen zusammentrommeln können, es wird viel gelacht und gleich herumgeräumt. Zum Team zählen noch Roswitha Lemke, Christa Clavey, Jutta Luitpold, Annette Kussmann, Lucie Gappert, Irene Huber, Christa Engl, Steffi Klein, Uschi Ritter, Angela Berghammer und Rosi Schäfer. Christa Clavey und Roswitha Lemke sitzen zumeist an der Kasse, Lucie Gappert und Christa Engl packen Ware aus und sortieren. Steffi Klein hat die Kindersachen im Blick. Doch grundsätzlich kann auch jede alles machen und helfen, wenn es brennt. Verantwortlich ist Christa Brunner.

Das Publikum der Kleiderbörse ist gemischt, „für Abipartys statten sich hier auch mal die jungen Männer aus – und auch einige junge Frauen“, berichtet Clavey. Das Sortiment ist gut bestückt und hat für alle Anlässe und Altersgruppen etwas zu bieten, auch Markenware. Für Männer hängen da schon auch mal gute Stücke von Bogner auf der Stange. „Bekanntlich gehen Männer aber nicht so gerne einkaufen, schon gar nicht Mode, was schade ist“, sagt Christa Brunner. Zu den Öffnungszeiten kann es auch mal richtig voll werden. „Wir haben 20 Körbe für Ware, die sind oft auch alle unterwegs“, sagt Clavey. Zu Zeiten von Corona hätten sie nur zehn Körbe ausgeteilt, „doch die anderen Kundinnen haben dann geduldig draußen gewartet“.

Die meisten Ehrenamtlichen sind schon lange bei der Kleiderbörse aktiv. Seine Anfänge nahm der Kleidermarkt einst im Wohnzimmer der langjährigen Vorsitzenden Irmgard Rehm, es gibt ihn also sozusagen schon sehr viel länger als seit 2017. Es fügte sich, dass die Gemeinde das alte Bauernhaus an der Hauptstraße ersteigerte und der NBH den Umbau überließ. Christa Brunner, deren Verwandten das alte Gebäude einst gehörte, hat in einem der jetzigen Räume der Kleiderbörse einst ihre Großmutter gepflegt und selbst nebenan eine Zeit gewohnt. „Das ist schon komisch, aber auch schön, dass das alte Bauernhaus heute so genutzt wird“, sagt sie.

Wer gut erhaltene und gewaschene Kleidung spenden möchte, kann diese zu den Öffnungszeiten der Kleiderbörse oder aber zu den Bürozeiten der NBH vorbeibringen. Flohmarktgegenstände werden lieber ausschließlich zu den Bürozeiten angenommen. Brunner schätzt, dass gut 20 Prozent der abgegebenen Kleiderwaren gleich aussortiert werden müssen, „leider bringen viele unbrauchbare Sachen vorbei“, sagt sie. Im Großen und Ganzen aber freuen sich die Ehrenamtlichen der Kleiderbörse über ein qualitativ sehr hohes Angebot, das Ständer und Regale in der Kleiderbörse schmückt. Jeder ist willkommen, die Ware kostet zwischen 1 und 25 Euro. Dass in diesen Zeiten auch mal was gestohlen wird, das hat das Team um Christa Brunner jedoch noch nicht feststellen können. „Nur einmal, da haben wir unten bei der Männermode eine dreckige alte Hose gefunden. Wir gehen davon aus, dass dafür eine andere Hose mitgenommen wurde“, schmunzelt Christa Brunner.

Geöffnet ist die Kleiderbörse der Nachbarschaftshilfe in der Alten Hauptstraße 53 in Hechendorf immer mittwochs von 17 bis 19 Uhr sowie an jedem ersten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr.

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