Junge Botschafter für Klimagerechtigkeit

Teilnehmer der Akademie „Plant for the planet“ haben bei Meiling Bäume gepflanzt. Eingeladen dazu hatte die Lokale Agenda 21.
Seefeld – „Wir haben uns überlegt, was man konkret für den Umweltschutz tun kann“, sagt Ole (12) aus Wörthsee, der seit Samstag Botschafter für Klimagerechtigkeit ist. Aber wo soll man anfangen? Die 37 Teilnehmer der Akademie der Kinder- und Jugendinitiative Plant for the planet pflanzten am Samstag je 24 Baumhaseln und Weißtannen auf einer Waldfläche bei Meiling. So setzten sie ein deutliches Zeichen für mehr Klimagerechtigkeit und folgten dem Motto der Akademie „Stop talking, start planting“.
Eingeladen hatte die Lokale Agenda 21 Seefeld, die bei der Organisation durch die BundNaturschutz-Ortsgruppe unterstützt wurde. „Die Kinder erarbeiten sich den Inhalt selber, wir unterstützen sie nur dabei“, erklärt Aylin Romey, Koordinatorin der Akademie und Mitglied der „Plant for the planet“-Initiative.
Ein Rhetorik-Training stand auf dem Programm. Dabei hielten die Kinder und Jugendlichen Vorträge über den Treibhauseffekt, die Fotosynthese oder über die Arktis. „Damit man die breite Öffentlichkeit mit seinem Anliegen erreichen kann, muss man rhetorisch gewandt sein“, sagt Romey. Bei einem sogenannten Weltspiel lernten die Kinder, wie der CO2-Ausstoß weltweit verteilt ist. Schließlich präsentierten im Bürgerstadl Hechendorf die jungen Klimaschützer den Erwachsenen die über den Tag gesammelten Inhalte und stellten zukünftige Projekte vor.
„An meiner Schule findet eine jährliche Weihnachtsfeier statt und ich will erreichen, dass dort gute Schokolade verkauft wird“, erzählt Ole stolz. Die „gute Schokolade“ ist ein Fairtrade-Produkt von Plantfor the planet. Der Zwölfjährige hatte aber auch für jedermann einen Tipp parat: „Man kann auf Ökostrom wechseln und mehr Fahrrad fahren.“
Tobias aus Hechendorf hat auch Großes vor: Er plant, selbst Bäume zu pflanzen. Der 13-Jährige nimmt bereits zum zweiten Mal an der Akademie teil. Trotzdem findet er es interessant, mehr über das arktische Eis zu erfahren.
„Ich wollte mein Wissen weiter vertiefen“, sagt Niklas, der auch das zweite Mal dabei ist. Besonders spannend findet der Neunjährige: „Man kann Eicheln in der Erde vergraben und es entsteht dann ein neuer Baum.“ Für mehr Klimagerechtigkeit sei es aber auch nötig, lokale Politiker mit einzubeziehen, weiß Niklas. Die Umwelt liegt dem Hechendorfer besonders am Herzen. So hielt er in seiner Schule vor der dritten und vierten Klasse ein Referat über seinen ersten Besuch der Akademie und animierte so weitere Kinder zum Mitmachen. Auf die Frage, ob er auch ein drittes Mal das Projekt besuchen würde, sagt er sofort: „Ja, man lernt immer was dazu.“
Von Lilien Fährmann