1. Startseite
  2. Lokales
  3. Starnberg
  4. Seefeld

Trinkwasser: Projekt auf der Zielgeraden

Erstellt:

Kommentare

Lagebesprechung auf der Baustelle: (v.l.) Robert Enthaler (AWA), Ralf-Peter Beutel (Bauamt Seefeld), Daniel Meier (Baufirma), Max Bleimaier (AWA), Oliver Vogt, Florian Sendl (Staatliches Bauamt), Julia Stadelmann (Staatliches Bauamt) und Erwin Berkmann (Ingenieurbüro).
Lagebesprechung auf der Baustelle: (v.l.) Robert Enthaler (AWA), Ralf-Peter Beutel (Bauamt Seefeld), Daniel Meier (Baufirma), Max Bleimaier (AWA), Oliver Vogt, Florian Sendl (Staatliches Bauamt), Julia Stadelmann (Staatliches Bauamt) und Erwin Berkmann (Ingenieurbüro). © Photographer: Andrea Jaksch

Wochenlang ging zwischen Seefeld und Hechendorf nichts mehr. Doch ein Ende ist in Sicht: Der Bau einer neuen Trinkwasserleitung und einer Querungsinsel soll bis zum Schulbeginn fertig sein.

Hechendorf – Sie ist ganz schön lang, und sie lässt den Verkehr ringsum anders strömen: Seit Mitte Juli betreiben AWA Ammersee, Wassergewinnung Vierseenland und das Staatliche Bauamt Weilheim in Hechendorf eine Baustelle. Sie reicht von der Kreuzung unterhalb des Seefelder Schlosses bis hinauf zur Hechendorfer S-Bahn-Unterführung. Eine neue Trinkwasserleitung und eine Verkehrsinsel sind der Grund für die siebenwöchige Vollsperrung der Staatsstraße in diesem Bereich. Doch man ist auf der Zielgeraden. Zum Schulanfang soll der Verkehr wieder fließen – das ist auch Vorgabe des Landratsamts. Und die Wildbienen im Aubachtal hatten auch was von dem Projekt, doch dazu später.

Die Bautrupps haben mit Hochdruck gearbeitet, mit der Liste des aktuellen Baustands sind die Bauherren zufrieden. Seit Wochen ist jeden Donnerstag um 15 Uhr „Jour fixe“, eine Besprechung. „Wir sind im Zeitplan“, sagt Erwin Berkmann vom gleichnamigen Ingenieurbüro. Zwei Übergabeschächte sind eingebaut und angeschlossen, ein Schacht an der Ampelkreuzung bereits in Betrieb. Die Wassergewinnung Vierseenland hat ihre insgesamt 650 Meter Leitung fertig. Auch die Wasserleitung zwischen Pumpwerk und Bahnhofstraße in Hechendorf liegt, von den insgesamt 350 Metern der AWA fehlen nur noch etwa 70. In diesen Tagen stellen die Bautrupps den Untergrund für die Fußgängerquerungshilfe her, die das Staatliche Bauamt Weilheim baut. Die Baufirma ist mit zwei Trupps vor Ort, ab Dienstag kommt eine dritte Kolonne, gearbeitet wird auch samstags. Die Asphaltierungsarbeiten sind für die letzte Sommerferienwoche geplant. Und so, wie es aussieht, klappt das auch.

Dabei hatte es die Baustelle bei der Planung in sich. „Wir haben dreimal ausgeschrieben“, erklärt Robert Enthaler (AWA). Vor einem Jahr schon sollte die längst überfällige Leitung gebaut werden. Überfällig deswegen, weil die Hechendorfer seit Jahren nur an einer Trinkwasserleitung hingen. Ein Notfall hätte den gesamten Ortsteil trockengelegt. Kurz bevor es losgehen sollte, gab es Wirbel um die Lagerflächen für den Aushub: Die Gemeinde hatte der AWA großzügig den Bereich am Pumpenhäusl zur Verfügung gestellt. Die Fläche ist jedoch kartiert und grenzt an ein Biotop, weshalb sich der Bund Naturschutz einschaltete. Dann änderten sich die Arbeitsstättenrichtlinien. Die ausführende Firma bestand auf eine komplette Sperrung der Inninger Straße, um die Richtlinie erfüllen zu können. Die involvierten Behörden wie Polizei und Landratsamt sowie Planungsbüros jedoch hatten immer eine halbseitige Sperrung für ausreichend befunden. Darauf berief sich auch das Landratsamt.

In der Schublade verschwand das Projekt dennoch nicht. „Es hatte immer Priorität bei uns“, betont Enthaler. Damit an gleicher Stelle nicht mehrmals aufgebuddelt werden muss, plante das Staatliche Bauamt zeitgleich den Bau der Querung unterhalb der Einfahrt in die Seestraße. Bisher durften aus Herrsching kommende Radler diese nicht in der Gegenrichtung befahren, weil sie unterhalb einer scharfen Kurve auf die Staatsstraße mündet. Die wenigsten Radler jedoch hielten sich an dieses Verbot, das war oft lebensgefährlich. Die Insel entsteht nun etwas unterhalb, in einem einsehbareren Bereich.

Die lange Sperrung trugen die Autofahrer bisher mit Fassung. Auch wenn sich an der Hechendorfer Bahnschranke mitunter längere Staus bildeten. Einige wenige beschwerten sich laut Seefelds Bürgermeister Klaus Kögel darüber bei der Gemeinde, das bestätigt auch Ralf Peter Beutel vom Bauamt. „Aus unserer Sicht läuft es aber ganz gut“, sagt er. Klar ist: Eine Wasserleitung baut sich nicht so leicht wie ein Kanal. „Da sind besondere Hygienerichtlinien zu beachten.“ Das erhöht den Aufwand ordentlich.

Wenn die Wasserleitung entlang der Staatsstraße fertig ist, verlegen die Bautrupps noch 160 Meter Leitung in der Seestraße zum Pumpwerk. Dazu ist eine Sperrung der Seestraße (Einbahnstraße) südwestlich der Staatsstraße nötig, „für etwa zwei Wochen“, wie Enthaler ankündigt. Zum Schluss muss die Baufirma noch die Baulagerflächen gegenüber dem Pumpwerk und an der Ampelkreuzung zurückbauen und wiederherstellen. Die Auswahl der Flächen geschah in Absprache mit dem Bund Naturschutz.

Und jetzt zu den Bienen: Mit Beginn der Arbeiten beteiligte sich die AWA an einer Ausgleichsmaßnahme im Aubachtal: Der dortige Lehrpfad wurde um eine Nisthilfe für Bienen ergänzt. Dabei übernahm die AWA die Material- und Maschinenkosten und einen Teil der Planung.

Auch interessant

Kommentare