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Brauerei in Schorn: Starnberger Brauhaus will 500 000 Hektoliter pro Jahr produzieren

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Geschäftsführer Florian Schuh will mit der Brauerei nach Starnberg ziehen.
Geschäftsführer Florian Schuh will mit der Brauerei nach Starnberg ziehen. © Andrea Jaksch

Starnberger Brauhaus will seine Produktion nach Starnberg verlagern. Der Stadtrat zeigte sich begeistert, doch es gibt noch Klärungsbedarf beim Wasserrecht.

Schorn – Bier statt Briefe: In ein paar Jahren will das Starnberger Brauhaus an der Adresse Schorn 5 im bestehenden Gewerbegebiet Helles herstellen – an der Stelle des bisherigen Logistikzentrums der Post. Das Verwaltungsgebäude im Süden des Grundstücks will die Post selbst weiter nutzen. Bei den Mitgliedern des Starnberger Bauausschusses kommt der Plan generell gut an. Auch wenn es noch einige Fragen zu klären gibt, bekam Brauerei-Geschäftsführer Florian Schuh nun schon mal ein einstimmiges Votum eines städtischen Gremiums. Er hatte beantragt, einen vorhabensbezogenen (also konkreten) Bebauungsplan für die Ansiedlung seines Unternehmens aufzustellen. Genau das soll jetzt passieren.

Auf Nachfrage bestätigte Schuh, dass der Hauptsitz in Starnberg sein wird – was eine frohe Botschaft für künftige Gewerbesteuer-Einnahmen der Stadt wäre. Das Brauhaus, das erst Mitte 2021 eine neue Produktionsstätte im Feldafinger Ortsteil Wieling eröffnet hatte, denkt nun schon wieder in größeren Dimensionen. In viel größeren: 70 000 Hektoliter im Jahr schaffen Schuhs Brauer in Wieling, sie kriegen dort nur ein begrenzte Menge an Trinkwasser zur Verfügung gestellt. In Schorn sollen es 500 000 Hektoliter sein.

Brauerei in Starnberg: Bedenken bei Trinkwasserkapazität

Im Bauausschuss war zu merken: Die einen mögen Bier, die anderen weniger. Aber grundsätzlich halten alle die Planungen für vernünftig. Marc Fiedler (FDP) findet „ein Starnberger Bier, das auch in Starnberg gebraut wird“, super. Genau wie Ludwig Jägerhuber (CSU).

Dr. Franz Sengl (Grüne) äußerte keine Vorlieben – sondern Bedenken: Mit einem hohen Verkehrsaufkommen durch Lkw rechnet er, und die Brauerei beanspruche enorm viel Trinkwasser. „Kann das das Leitungsnetz problemlos stemmen?“, wollte Sengl wissen. Eine Frage, die im Zuge des Bebauungsplanverfahrens geklärt würde, sagte Stadtbaumeister Stephan Weinl. „Es gibt noch viel Arbeit.“ Dass das Projekt auf der Prioritätenliste ganz weit oben steht, ergänzte Weinl später. Zum Thema Verkehr sagte Brauereichef Schuh auf Nachfrage, dass es ein Gutachten dazu geben wird. Beim Wasserrecht gebe es noch Klärungsbedarf.

Von den Antworten auf die offenen Fragen hängt ab, ob das Brauhaus das Grundstück kaufen wird. Laut Schuh zieht die Post im ersten Quartal 2023 aus. CSU-Stadtrat Jägerhuber betonte als Reaktion auf Sengls Bedenken: „Es muss in unserem Interesse sein, dass das nahtlos übergeht. Ein paar Bierlaster werden nicht das Problem sein.“ Die städtische Verwaltung steht der Umnutzung des Logistikzentrums positiv gegenüber, dies sei „im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen“.  gma

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