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„Das schönste Landratsamt der Republik“: Preis für Starnberger Architektur

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Von: Hanna von Prittwitz

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Preisverleihung im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main (v.l.): Heinz Wendl, Projektleiter Dominik Fahr, Daniela Sacher und Professor Fritz Auer von Auer Weber mit Landrat Stefan Frey, Kreiskämmerer Stefan Pilgram und Projektleiter Hans-Michael Lemmer.
Preisverleihung im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main (v.l.): Heinz Wendl, Projektleiter Dominik Fahr, Daniela Sacher und Professor Fritz Auer von Auer Weber mit Landrat Stefan Frey, Kreiskämmerer Stefan Pilgram und Projektleiter Hans-Michael Lemmer. © Landratsamt

Das Landratsamt Starnberg sorgt für Schlagzeilen. Diesmal aber nicht mit gestiegenen Kosten oder Ähnlichem, sondern es gibt einen Grund zum Feiern: Der 2021 eingeweihte Erweiterungsbau wurde am Freitagabend in Frankfurt mit dem Preis des Deutschen Architekturmuseums ausgezeichnet.

Starnberg – Als „schönstes Landratsamt Bayerns“ hatte Landrat Stefan Frey den Anbau an das Landratsamt Starnberg bei der Einweihung im Oktober 2021 bezeichnet. Damit hat er wohl noch untertrieben. Denn die lichten neuen Räume, die in gut zwei Jahren Bauzeit am Altbestand entstanden, sind seit Freitagabend preisgekrönt: In Frankfurt am Main ist das verantwortliche Architekturbüro Auer Weber mit dem vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) ausgelobten DAM-Preis 2023 ausgezeichnet worden. Frey nahm gemeinsam mit Kreiskämmerer Stefan Pilgram, Projektleiter Hans-Michael Lemmer, Professor Fritz Auer und Projektleiter Dominik Fahr von Auer Weber den Preis entgegen.

Der Anbau an das Landratsamt nimmt die Architektur des Ursprungsbaus auf.
Von oben: Der Anbau an das Landratsamt nimmt die Architektur des Ursprungsbaus auf. © Aldo Amoretti

„Die Erweiterung des Landratsamtes Starnberg von Auer Weber hat die Jury begeistert“, teilte das DAM mit. „Denn selten treffen ein Alt- und ein Neubau so harmonisch aufeinander, was nicht zuletzt daran lag, dass hier im Abstand von 35 Jahren die gleichen Architekten am Werk waren.“ Und so sei heute nur mit scharfem Blick zu erkennen, wo der Bestand aufhöre und die Erweiterung beginne, „welche bewährten und geschätzten Attribute des Bestands fortgeschrieben und wo zeitgemäß modernisiert wurde und eben doch ein neuer Charakter Einzug gehalten hat“. Schon der Bau des Landratsamtes war seinerzeit gleich mehrfach ausgezeichnet worden. Fritz Auer hatte sich damals von einer Japan-Reise und der kaiserlichen Katsura-Villa in Kyoto inspirieren lassen.

Jurymitglied Jörn Walter beschreibt den Anbau nun so: „Das schönste und heiterste Landratsamt der Republik erweitern zu sollen, ist eine mentale Herausforderung. Das vorbildliche Gebäude von 1987 unter heutigen Bedingungen – Energie, Brand-schutz, Inklusion – einfach zu reproduzieren aber auch eine ingenieurtechnische.“ Das überzeugende Ergebnis, sei verblüffend und werde erneut zum Vorbild.

Zwei Bauteile des Landratsamts aus der Nähe.
Zwei Bauteile des Landratsamts aus der Nähe. © Aldo Amoretti

Auch Landrat Frey schwärmte, selbst wenn sich sein Büro nicht im Neubau befindet – eine Entscheidung übrigens von Freys Vorgänger Karl Roth, der Sorge hatte, aufgrund der Entfernung zu den Sitzungssälen ansonsten zu spät zu kommen. „Ich freue mich sehr, dass die intensive Arbeit für die nachhaltige Weiterentwicklung unseres Behördenbaus mit diesem so angesehenen Preis für Baukultur ausgezeichnet wird“, sagte Frey. „Das Landratsamt ist seit Anbeginn ein offenes, einladendes Haus für alle. Der Mut und die Weitsicht, so zu bauen, werden nicht nur mit diesem Preis belohnt, sondern mit hochattraktiven Arbeits- und Aufenthaltsplätzen für die kommenden Jahrzehnte.“ Und was sagt der Architekt? „Die lichte Klarheit der Voralpenlandschaft und die Spiegelung des Sees haben uns zum Entwurf inspiriert“, erklärte Fritz Auer die Konzeptidee.

Von innen: Viel Licht dring ein ins Landratsamt in Starnberg.
Von innen: Viel Licht dring ein ins Landratsamt in Starnberg. © aldo amoretti

Der Anbau hat rund 23,4 Millionen Euro gekostet. Er steht auf 325 Pfählen, die bis zu 70 Meter tief in den Erdboden reichen. Rund 430 Menschen finden dort Platz.

Rund 100 Bauwerke aus ganz Deutschland wurden für den DAM-Preis 2023 no-miniert. Fünf davon schafften es ins Finale. In der Endrunde setzte sich die Erweiterung des Landratsamts Starnberg gegen den Stadtbahntunnel Karlsruhe, die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Alpenvereins in München, das Münchner Volkstheater und die Scheune Prädikow in Prötzel (Brandenburg) durch.

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