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Dauerbrenner-Kreuzung in Starnberg: Fußgänger-Provisorium wird wieder erneuert

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Von: Tobias Gmach

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Mit Kunststoff-Elementen und Bitumen schuf die Stadt an der Kreuzung Leutstettener, Josef-Jägerhuber- und Kaiser-Wilhelm-Straße 2018 mehr Platz für Fußgänger. Das Provisorium besteht bis heute – und sicher auch noch in den nächsten zwei Jahren.
Mit Kunststoff-Elementen und Bitumen schuf die Stadt an der Kreuzung Leutstettener, Josef-Jägerhuber- und Kaiser-Wilhelm-Straße 2018 mehr Platz für Fußgänger. Das Provisorium besteht bis heute – und sicher auch noch in den nächsten zwei Jahren. © Schubauer-von Jena

Eine Dauerlösung für die fußgängerunfreundliche Kreuzung Leutstettener, Josef-Jägerhuber- und Kaiser-Wilhelm-Straße lässt weiter auf sich warten. Dafür wird ein 2018 hergestelltes Provisorium erneut ertüchtigt.

Starnberg – Für Provisorien, die schleichend zur Dauerlösung werden, gibt es das schöne Wort Providurium. Als ein solches kann man mittlerweile die Lösung an der Starnberger Kreuzung Leutstettener, Josef-Jägerhuber- und Kaiser-Wilhelm-Straße bezeichnen. Das Thema hat die Stadt nun schon mehr als ein Jahrzehnt auf dem Schirm. 2018 einigte sich der Stadtrat dann „probeweise“ darauf, den Straßenbereich mit Kunststoff und Bitumen einzuengen – damit Fußgänger mehr Platz haben, sicherer und schneller über die Kreuzung kommen. Die liegt schließlich prominent zwischen Innenstadt und Landratsamt. Im Sommer 2021 entschied der Bauausschuss, dass das Provisorium erhalten bleiben soll. Am Donnerstagabend befasste er sich nun wieder mit dem Thema – und erneuerte den Beschluss mit 12:1 (Angelika Kammerl/CSU) Stimmen: Die vermeintliche Zwischenlösung bleibt und wird nach dem Winter instandgesetzt. Die Kosten dafür seien „noch nicht absehbar“, heißt es von der Stadtverwaltung.

Absehbar ist auch noch nicht, wann es eine dauerhafte, fest gebaute Lösung geben wird, die nicht nach kurzer Zeit kaputt geht. Bürgermeister Patrick Janik sprach davon, dass die Planung 2024 beginnen könne, wenn es gut läuft, der Umbau könne dann 2025 erfolgen. Er wolle nicht, „dass das Projekt eines schleichenden Todes stirbt“. Luise Gareis von der Bauverwaltung stellte klar, dass das Projekt auf der Prioritätenliste des personell geschwächten Bauamts nicht ganz vorne liegt. Die Umsetzung hänge stark davon ab, wie sich die klamme Finanzlage der Stadt entwickelt, erklärte Stadtbaumeister Stephan Weinl auf Nachfrage des Starnberger Merkur.

Abriss als Alternative stößt auf Ablehnung im Starnberger Bauausschuss

Die Verwaltung stellte am Donnerstag auch noch die Alternative zur Abstimmung, das Provisorium komplett zu entfernen. Dagegen wehrten sich aber mehrere Stadträte. Ludwig Jägerhuber (CSU) betonte: „Ich will nicht auf den Zustand von 2018 zurückgehen.“ Josef Pfister (BMS) pflichtete ihm bei, genau wie seine Frau und Fraktionskollegin Eva Pfister: Alles wegzureißen und das Projekt zu verschieben sei die schlechteste Lösung für Fußgänger. „Wir sollten nicht blind die Flinte ins Korn werfen.“

Ein Bürger forderte unterdessen in einem Schreiben an die Stadt die Entfernung des Provisoriums, wenn die Dauerlösung nicht bald kommt. Es gebe in Gebäuden in der Nähe Feuchtigkeitsschäden, die auf das Provisorium zurückzuführen seinen. Einige Bauausschussmitglieder zweifeln diese Aussage an. Die Stadt wird mit dem Bürger gemeinsam klären, woher die Schäden rühren.

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