Ein Mann hat sich am Sonntag das falsche Abteil für seine Diebestour ausgesucht: Mit an Bord der S6 nach Starnberg: Ein Polizeibeamter.
München - Ein 30-jähriger Mann aus Eritrea fuhr am Sonntag mit der S6 kurz nach sechs Uhr vom Münchner Hauptbahnhof in Richtung Starnberg. In der S-Bahn befand sich auch ein Polizeibeamter des Polizeipräsidiums München. Dieser beobachtete auf dem Heimweg vom Dienst den Eritreer, wie er in der S-Bahn auf und ab ging, seinem Verhalten nach ganz offensichtlich, um nach einem geeigneten Opfer Ausschau zu halten, berichtet die Bundespolizei.
Kurz vor Starnberg entwendete der 30-Jährige einem alkoholisierten, schlafenden 32-jährigen Kolumbianer während der Fahrt dessen Mobiltelefon, Geldbörse und Ohrstöpsel aus der Jacke. Der Polizeibeamte stellte den Dieb auf frischer Tat und übergab ihn an informierte Kollegen der PI Starnberg. Nachdem die Bundespolizei über den Sachverhalt unterrichtet worden war, nahm sich eine Steife dem offensichtlichen Dieb an.
Bei der späteren Durchsuchung auf der Wache wurden vier Fahrscheinreklamationen aufgefunden, die den Schluss nahe legen, dass der Mann des Öfteren ohne Fahrschein unterwegs war. Auch für die Fahrt vom 14. Januar konnte der Asylbewerber, gegen den schon mehrfach wegen Ticketverstößen ermittelt worden war, keinen Fahrschein vorlegen.
Gegen den 30-Jährigen wird nun von der Bundespolizei wegen besonders schweren Fall des Diebstahls und Erschleichen von Leistungen ermittelt.
mm/tz