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Erstes Konzert der Philharmonie Starnberger See: Anton Bernhard stellt es auf die Beine

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Von: Peter Schiebel

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Anton Bernhard freut sich auf die Aufführung in Pöcking.
Anton Bernhard freut sich auf die Aufführung in Pöcking. © privat

Mit coronabedingt langer Anlaufzeit ist es nun endlich soweit: An diesem Samstag gibt die Philharmonie Starnberger See ihr erstes Konzert überhaupt. Gründer und Dirigent Anton Bernhard (42) hat dafür etwa 45 Musiker aus Starnberg und Umgebung begeistern können.

Starnberg/Pöcking – Ein Leben ohne Musik ist für ihn definitiv nicht vorstellbar. Mit fünf Jahren fing Anton Bernhard an, in der städtischen Musikschule Starnberg Trompete zu lernen. Im Jahr darauf kam das Klavier dazu. Längst ist aus dem Hobby der Beruf geworden. Der 42-Jährige unterrichtet seit 2009 am Gymnasium Starnberg Musik, spielt als Trompeter bei Theater-, Opern- und Fernsehproduktionen mit. An diesem Samstag, 21. Mai, schlägt er ein neues Kapitel auf: Um 20 Uhr gibt die Philharmonie Starnberger See im Beccult in Pöcking ihr erstes Konzert überhaupt. Und Bernhard dirigiert nicht nur, er ist Gründer, Kopf und Motor des Ensembles, künstlerischer Leiter und Vorsitzender des dazugehörigen Vereins.

Bernhard selbst beschreibt sich im Gespräch mit dem Starnberger Merkur als „Klassik-Fan und Orchester-Nerd“. Aufgewachsen in Maising, legte er am Gymnasium Starnberg sein Abitur ab und studierte anschließend Schulmusik an der Hochschule für Musik und Theater München sowie Trompete am Mozarteum in Salzburg, setzte zahlreiche Meisterkurse und ein Studium in Orchesterleitung obendrauf. Oft sei er in den vergangenen Jahren angesprochen worden, ein symphonisches Ensemble zu gründen, berichtet Bernhard. „Es gibt zwar klassische Angebote, etwa die Musica Starnberg im oratorischen Bereich oder kammermusikalische Sachen, aber ein Symphonieorchester gab es noch nicht.“

Philharmonie versteht sich als „Projekt-Orchester“

Die Idee reifte also. Im Herbst 2019 habe er dann relativ schnell rund 20 Musiker zusammen gehabt – Bekannte, Schüler des Gymnasiums, deren Eltern, Freunde, die zum Beispiel in Studentenorchestern gespielt und Lust auf Neues gehabt hätten. Ob auf dem Sprung vom Schulensemble in ein ambitioniertes Orchester, ob als Wiedereinstieg nach Jahren der elternzeitlichen Musikabstinenz oder auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen: „Es sind alles reine Laien“, sagt Bernhard. Kaum hatte sich die Gruppe gefunden, kam die Corona-Pandemie mit den allseits bekannten Folgen. Aber: „Wir sind trotzdem gewachsen“, sagt Bernhard. Derzeit zähle die Philharmonie rund 45 aktive Musiker. Die jüngste Musikerin sei 15, die älteste knapp 80 Jahre alt.

Bernhard versteht die Philharmonie als „Projekt-Orchester“, heißt: Im Herbst treffen sich alle zu ersten Proben, üben anschließend ihren Part zu Hause und legen dann im Januar gemeinsam los. Heuer war das nach den Faschingsferien der Fall. Einmal die Woche, immer freitags, wurde seitdem in der Aula des Gymnasiums geprobt, zuletzt traf sich das Orchester im katholischen Gemeindezentrum. Dort sei mehr Platz, erklärt Bernhard den Ortswechsel – und der sei erforderlich, weil bei den letzten Proben vor dem Konzert auch die rund 15 Gastmusiker dabei waren und sind, die die fehlenden Stimmen (Fagott, Hörner, Tuba, einige Posaunen) ergänzen.

Premiere im Pöckinger Beccult

Alles in allem werden am Samstag rund 60 Musiker auf der Bühne im Beccult stehen. Die Premiere in Pöcking hat übrigens nichts mit der Nähe zu Bernhards Wohnort Maising zu tun, sondern schlicht und ergreifend damit, dass die Schlossberghalle wegen der laufenden Sanierungsarbeiten nicht zur Verfügung steht. Auf dem Programm stehen die „Frühlingssinfonie“ von Schumann, „Zigeunerweisen für Violine“ von Sarasate und die „Bacchanale aus Samson et Dalila“ von Saint-Saens. Karten kosten 20 Euro (ermäßigt zehn Euro) und sind in der Tourist-Information in Starnberg (Hauptstraße 1) und in der Gemeindebücherei Pöcking (Hauptstraße 8) zu bekommen.

Eine Eintagsfliege soll das ambitionierte Projekt im Übrigen nicht werden. „Für nächstes Jahr haben wir die Schlossberghalle schon gebucht“, sagt Anton Bernhard und lässt keinen Zweifel: „Ich brenne für diese Sache.“

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