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Einsatzzahl hat sich verdoppelt

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Feuerwehrführung nach der Neuwahl: Bernhard Dersch, Benjamin Bauer, Damjan Plahuta, Rita Gasser, Herbert Obermeier, Kommandant Hans Obermeier, Christian Hauptmann, Vorsitzender Fritz Obermeier, Sebastian Witzan und Daniel Pascher (v.l.). © Andrea Jaksch

Aller besonderen Dinge sind drei bei der Freiwilligen Feuerwehr Söcking. Bei der Jahresversammlung musste Kommandant Hans Obermeier deutlich mehr Einsätze auflisten als früher. Für die Wahlen waren Kabinen aufgestellt – und Obermeier wurde zum sechsten Mal wiedergewählt.

Söcking – Die Einsatzzahl der Freiwilligen Feuerwehr Söcking hat sich im Jahr 2018 gegenüber 2017 mehr als verdoppelt. 142 waren es nach dem Bericht von Kommandant Hans Obermeier, im Jahr davor standen 69 auf seiner Liste. Ein Grund für die vielen Alarmierungen sind automatische Brandmeldeanlagen (BMA) – Fehlauslösungen machten fast die Hälfte der Einsätze aus. „Ein leidiges Thema“, sagt Obermeier. Michael Polednik, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, hört nicht nur von den Söckingern von vielen vermeidbaren Fehlalarmen. „Das nervt ohne Ende“, findet er – und will sich mit dem Verband um Verbesserungen für die Wehren bemühen.

Die Söckinger mit derzeit 40 Aktiven hatten es mit 26 Bränden zu tun, darunter einer an der Alpspitzstraße mit tödlichem Ausgang. „Wir haben alles Mögliche getan“, resümierte Obermeier. Die Zahl der Brandeinsätze ist ebenfalls deutlich höher als früher, was auch daran liegt, dass die Feuerwehr Söcking 2018 häufiger in Starnberg zum Einsatz kam – die dortige Wehr hat derzeit zu wenige Atemschutzträger (wir berichteten). Darüber verlieren die Söckinger aber kein Wort, sondern rücken immer sofort aus.

Auf der Einsatzliste stehen zudem drei Tierrettungen (Schlange inklusive), sechs Wohnungsöffnungen, drei Verkehrsunfälle, fünf Ölspuren, vier Einsätze zur Unterstützung des Rettungsdienstes – und 23 Unwettereinsätze in Form von überfluteten Kellern oder Straßen. Fast alle tragen das Datum 12. Juni. Das war jenes Unwetter, bei dem der damals fast fertige Kreisel der Westumfahrung unter Wasser stand. Apropos Westumfahrung: Deren südliche Hälfte gehört zum Einsatzgebiet der Söckinger, wie Kreisbrandinspektor Anton Graf erklärte. Insgesamt waren 1254 Aktive 1551 Stunden im Einsatz.

Der Feuerwehrverein war ebenfalls sehr aktiv, wie Vorsitzender Fritz Obermeier in seinem Bericht deutlich machte. Die vielen Veranstaltungen zwischen Schafkopfturnier und Kameradschaftsabend sind ein Grund, warum die Söckinger viele Mitglieder haben. Neben den 40 Aktiven zählen 15 Passive dazu, vier Fördermitglieder und sechs Jugendliche. Die sind engagiert bei der Sache, wie der Kommandant ausdrücklich herausstellte. Seit der Jahresversammlung am Samstag hat die Wehr auch ein weiteres Ehrenmitglied, womit es vier sind. Hans Martin Gellert wurde diese Ehre zuteil für sein jahrzehntelanges Engagement in der Wehr.

Finanziell steht die Wehr auf gesunden Füßen; für Raunen sorgte beim Kassenbericht lediglich der Beitrag zum Kreisfeuerwehrverband. Dessen Vorsitzender Polednik betonte jedoch, dass von den 3,60 Euro pro Mitglied dem Kreisverband nur 52 Cent blieben – der Rest gehe an übergeordnete Stellen, die damit auch die Imagekampagnen finanzierten.

Neuwahlen mit Kabinen

Die Wahlen alle sechs Jahre hatte die Wehr zuletzt eher locker gehandhabt, sorgte in diesem Jahr aber für einen höchst korrekten Wahlgang. Unter Leitung von Kathrin Spielbauer von der Stadt – Bürgermeisterin Eva John hatte sich aus terminlichen Gründen entschuldigt – wurden Kommandanten und Vorstand neu gewählt. Eigens dafür waren sogar Wahlkabinen aufgestellt worden. Veränderungen gab es nur wenige. Hans Obermeier, der 1989 das Kommandantenamt erstmals übernommen hatte, wurde ohne Gegenstimme wiedergewählt. Er ist damit einer der dienstältesten Kommandanten überhaupt. Zweiter Kommandant bleibt Damjan Plahuta. Fritz Obermeier wurde bei zwei Enthaltungen im Amt bestätigt, ebenso Christian Hauptmann als Vize (eine Enthaltung), Schriftführer Herbert Obermeier (eine Enthaltung) und Kassier Daniel Pascher (eine Enthaltung). Gegenkandidaten hatte keiner. Die beiden Kassenprüfer Sebastian Witzan und Bernhard Dersch wurden wiedergewählt. Eine Änderung gab es bei den Vertrauenspersonen. Rita Gasser blieb es, neue zweite Vertrauensperson ist Benjamin Bauer – er war lange Jahre bei der Starnberger Wehr und ist nach Söcking umgezogen.

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