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Große Defizite im laufenden Betrieb: Landkreis pumpt 20 Millionen in Starnberger Kliniken

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Von: Tobias Gmach

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Dickes Defizit: Erstmals seit 16 Jahren muss der Kreis Geld seinen Kliniken finanziell unter die Arme greifen, und das in Millionenhöhe. Kliniken-Chef Thomas Weiler baut auf Mehreinnahmen durch Reformen.
Dickes Defizit: Erstmals seit 16 Jahren muss der Kreis Geld seinen Kliniken finanziell unter die Arme greifen. © Andrea Jaksch

Die Starnberger Kliniken haben - auch durch die Pandemie - erhebliche Defizite. Der Landkreis, der selbst klamm ist, pumpt nun 20 Millionen in den laufenden Betrieb. Es könnte demnächst noch mehr Geld werden.

Starnberg – Erstmals seit 16 Jahren muss der Landkreis als Träger der Holding Starnberger Kliniken finanziell einspringen. Bisher war aber nicht klar, mit welcher Summe. Landrat Stefan Frey hat im Gespräch mit dem Starnberger Merkur nun die Summe von 20 Millionen Euro genannt, die der Landkreis für die laufenden Kosten in den Kliniken – unter anderem in Starnberg, Seefeld und Herrsching – bereitstellt. Wobei: Der finanziell stark gebeutelte Landkreis leiht sich das Geld auch nur von der Bank. Genau wie einen Kassenkredit in Höhe von 30 Millionen Euro, von dem Frey außerdem berichtete. Mittel, die sich der Kreis für weitere laufende Kosten gesichert hat.

„Wir waren lange sehr wirtschaftsstark, in der Pandemie hat es uns aber richtig hart getroffen“: Mit diesen Worten hatte Dr. Thomas Weiler, Geschäftsführer der Starnberger Kliniken, Ende November die Finanznot erklärt. Das Starnberger Krankenhaus sei gerade in stark unterfinanzierten Bereichen breit aufgestellt – in der Kinderklinik, der Geburtshilfe oder der Notfallversorgung. Deshalb hofft Weiler auf die bundesweiten Reformen im Gesundheitssystem, darauf, dass es mehr Vorhaltekosten gibt und die Fallpauschalen Kliniken nicht mehr zu lukrativen Eingriffen antreiben.

120 000-Euro-Spende für Kinderklinik Starnberg

Eine gute Nachricht für die Starnberger Kinderklinik hat derweil der Förderkreis des Krankenhauses dieser Tage. Dort wird eine zentrale Monitoranlage zur Überwachung der jungen Patienten benötigt – vor allem wegen Personalengpässen (wir berichteten). Mit etwa 150 000 Euro kalkuliert Chefarzt Prof. Thomas Lang für die Investition – Geld, das er nicht vom Landkreis erwarten kann, weil der nur Defizite ausgleicht. Die Summe erhofft er sich vom Förderkreis. 120 000 Euro an Spenden seien seit dem Aufruf im Dezember zusammengekommen, berichtet Förderkreis-Vorsitzender Karl Roth auf Nachfrage. Außerdem habe ein Spender weitere 10 000 Euro telefonisch zugesagt. „Die ganze Vorstandschaft ist hellauf begeistert von der Spendenfülle“, sagt Roth. „Wir haben mit maximal 100 000 Euro gerechnet.“ Das Geld komme von „Stiftungen und Einzelpersonen“.

In der Kinderklinik sollen bis zu 14 Räume technisch neu ausgerüstet und verkabelt werden. Vom Stationszimmer aus sollen Pflegekräfte alle Gesundheitswerte der Patienten auf einen Blick haben.

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