Hilfe für Kinder aus der Ukraine

Kunst für den guten Zweck ist derzeit in der Galerie der Starnberger Künstlerin Indi Herbst zu sehen. Den Erlös spendet sie für die Versorgung von Kindern aus der Ukraine.
Starnberg – Authentisch, bunt und für den guten Zweck: Das ist die neue Ausstellung der Starnberger Künstlerin und Galeristin Indi Herbst. Ein dreiviertel Jahr verbrachte sie damit, pinsellos mit bloßen Händen Acrylkunstwerke zu erschaffen. Am Donnerstagabend fand die Vernissage in ihrer Galerie am Kirchplatz statt. Den Erlös der verkauften Bilder spendet Herbst für die medizinische und psychologische Versorgung in den Landkreis geflüchteter Kinder aus der Ukraine.
„Mit der ersten Nachricht, dass Krieg ist, wusste ich, dass ich etwas tun muss“, sagte Indi Herbst. Ein wenig später kam ihr die Idee mit der Charity-Vernissage. Und so disponierte sie kurzerhand um. Aus einer reinen Präsentation ihrer ersten eigenen Acryl-Selektion wurde eine Vernissage für den guten Zweck. „Mir geht es vor allem um die Kinder“, sagte Herbst. „Man muss ihnen medizinisch helfen. Es sind nicht nur äußere Narben, die bleiben. Es verfolgt einen ein Leben lang.“
Herbst selbst hatte im Alter von 13 Jahren in Sri Lanka einen Bürgerkrieg miterleben müssen. Sie war dabei, als ihre Schule bombardiert wurde. „Das kommt nun wieder hoch. Die letzten 14 Tage waren schrecklich“, so die Künstlerin. Seit fast einem Jahr arbeitet sie an ihrer eigenen Kunstselektion: 14 Bilder, Acryl auf Leinwand, verfeinert mit Materialien wie Blattgold, Mehl oder Erde, und jedes zwischen fünf und acht Kilogramm schwer – eine eigentlich ganz andere Richtung als Herbsts Porträtfotografie. „Wenn ich von einem Shooting nach Hause komme, balanciert mich das Schaffen von abstrakter Kunst auf Leinwand“, erklärte sie. Die Künstlerin kreiert ihre Kunstwerke ausschließlich mit bloßen Händen. Auch ein Atelier hat sie nicht. Stattdessen müsse die Speisekammer herhalten. Nun freue sie sich ganz besonders, das Resultat ihrer Mühen zu präsentieren und gleichzeitig noch etwas Gutes zu tun, betonte die Galeristin.
Eine ähnliche Aktion hatte Indi Herbst bereits im vergangenen Jahr auf die Beine gestellt, als sie Porträts verkaufte und den Erlös in Höhe von gut 21 000 Euro an die Palliativstation des Starnberger Krankenhauses spendete. „Ich hoffe, wir werden auch heute einiges zusammenbekommen“, sagte sie vor der Vernissage. Und ihre Hoffnungen wurden nicht enttäuscht: Zahlreiche Besucher strömten in ihre Galerie. Wer wollte, bekam einen MP3-Player, auf den die Künstlerin bereits im Vorhinein zu jedem ihrer ausgestellten Bilder die Geschichte und Idee dahinter aufgesprochen hatte. Ihre Ideen kamen gut an.
„Die Ausstellung macht einen fröhlichen Eindruck in trüben Zeiten“, befand Kunstagentin und Vernissage-Besucherin Beatrice Starck. Die Bilder entsprächen dem sonnigen Gemüt der Künstlerin. Dem stimmte auch die Starnberger Künstlerin Ludwika Herting zu, die auch selbst schon in Herbsts Galerie ausgestellt hat: „Ihre Werke sind wunderschön.“
Herbst selbst war stolz und zufrieden mit dem Verlauf der Vernissage. Noch bis zum 2. April wird die Ausstellung in der Galerie am Kirchplatz zu sehen sein. Ab nächster Woche soll es zudem eine Online-Ausstellung geben. Noch nicht verkaufte Gemälde sind nach wie vor erhältlich.
Vanessa Lange