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Neuer Starnberg-Roman: „Ein magischer Ort“

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Von: Sebastian Tauchnitz

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Quell der Inspiration: Der ehemalige Verlagsmanager und heutige Autor Thomas Pyczak am Undosa in Starnberg. Ein wichtiger Ort – nicht nur für ihn, sondern auch für Mia, die Protagonistin seines neuen Romans „Starnberg. Marrakesch. Starnberg.“, der dieser Tage erschienen ist. © Foto: Stefan Schuhbauer-von Jena

Starnberg/Herrsching - Eben noch Verlagsmanager, nun tiefenentspannter Buchautor: Thomas Pyczak aus Herrsching hat seinen zweiten Roman veröffentlicht. Wie er seinen Traum lebt und am Ende lernte, Frauen zu verstehen.

Da waren diese Poster in der Studentenbude von Thomas Pyczak. James Joyce blickte gestreng auf den Studenten der Philosophie und der Literaturwissenschaften. Ernest Hemingway prostete ihm von der Wand zu.

Pyczak liebte Literatur, die Möglichkeit, sich vom Autor zumindest für einen bestimmten Zeitraum auf seiner Lebensreise begleiten zu lassen. Der Traum war, selbst Romane zu schreiben, andere an seiner Gedankenwelt teilhaben zu lassen. Es kam – wie so oft – anders. Jahre später war Pyczak Chefredakteur des Fachmagazins „Chip“. Bis zu einer halben Million Exemplare wurden damals, Anfang der 2000er, bundesweit abgesetzt. Ein Riesenerfolg. Die Konsequenz: Wenig später war er Geschäftsführer bei der Verlagsgruppe Burda. Erfolgreich, immer im Stress.

Bis 2014. Das Jahr, in dem Thomas Pyczak beschloss, auszusteigen und seinen Traum zu leben. Den Traum vom Leben als Romanautor. Heute ist Pyczak 56 Jahre alt, hat gerade seinen zweiten Roman veröffentlicht und wirkt ziemlich tiefenentspannt. Den ersten Roman, den er geschrieben hat, verbannte er in den „Giftschrank“. Mit dem zweiten, „Ende der Welt“, wagte er dann Schritt an die Öffentlichkeit.

"Meine Bücher sind die ideale Urlaubslektüre"

Der Erfolg gab ihm recht, obwohl der Weg ein steiniger war. „Ich habe schnell einen Spitzen-Agenten gefunden. Aber dann keinen Verlag“, erinnert sich der gebürtige Hamburger, der mittlerweile längst in Herrsching heimisch geworden ist. Also brachte er das Buch – genau wie jetzt sein Zweitwerk – als digitales eBook auf Amazon heraus. Nun sind auch Paperback-Ausgaben erschienen. „Ich war verwundert, weil meine Bücher die ideale Urlaubslektüre sind und ich dachte, dass alle nur noch ihren Kindle mit in den Urlaub nehmen“, gibt er zu.

Mit „Starnberg.Marrakesch.Starnberg.“ ist nun schon das zweite Buch seiner geplanten Trilogie erschienen. Eine Serie von Romanen, in denen weibliche Protagonistinnen jeweis eine existenzielle Krise durchleben. Moment mal: Weibliche Heldinnen, geschrieben von einem Mann?

„Ich weiß“, sagt Pyczak und lacht, „selbst meine Frau hat mir dringend abgeraten.“ Männer, die über die Gefühlswelten und Befindlichkeiten schreiben – das kann schnell schlimm ausgehen. Nicht so bei Pyczak. Wieso? „Ich habe intensiv recherchiert“, sagt er. Aber wie? Gespräche? Interviews? Selbsterfahrungskurse? „Yoga“, meint der Autor und grinst noch ein bisschen breiter. Er ging einfach zum Yoga-Kurs. Als einziger Mann unter vielen Frauen.

Schreiben ist harte, aber befriedigende Arbeit

Klingt entspannt. Schreibt er so auch seine Bücher? „Ganz im Gegenteil – ich bin sehr diszipliniert. Stehe zwischen sechs und acht Uhr auf, setze mich an den Schreibtisch und arbeite. Fünf Seiten pro Tag sind das Ziel“, berichtet Pyczak. Seine Inspiration holt er sich von Freunden, Bekannten, von der Umgebung („Der Starnberger See ist ein magischer Ort – ganz besonders die Parkbänke am Undosa.“), Urlaubsreisen, Fotos von Freunden und Schauspielern – und Musik. Als einer der ersten Autoren veröffentlicht Pyczak eine Liste mit Songs, die er beim Schreiben gehört hat, auf der digitalen Musikplattform Spotify. Bei französischen Chansons, deutschem Pop und marokkanischer Folklore kann man spätestens dann ganz in Pyczaks Traum eintauchen.

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