Sanierungsbedarf an Sportstätten und Kultureinrichtungen: Stadt hofft auf Finanzspritze aus Berlin

Die Sportstätten der FT Starnberg an der Ottostraße und die Mehrzweckhalle in Wangen weisen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Die Stadt hofft nun auf stattliche staatliche Förderung durch den Bund.
Starnberg – Es ist gerade mal zwei Monate her, da gab es in der Gemeinde Seefeld Grund zur Freude. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte beschlossen, die Gemeinde mit 416 292 Euro bei der Sanierung von Sportstätten zu unterstützen (wir berichteten). Nun hofft auch die Stadt Starnberg auf eine kräftige finanzielle Zusage aus Berlin. Ende Oktober hat die Stadt beim Bundesinnenministerium Fördermittel für Sanierungsmaßnahmen an der Sportstätte der FT Starnberg und an der Mehrzweckhalle Wangen beantragt.
Zum 30. Oktober ist die Bewerbungsfrist für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ ausgelaufen. Quasi auf den letzten Drücker gingen die Anträge aus dem Rathaus nach Berlin, nachdem der Stadtrat am 26. Oktober einstimmig die entsprechenden Beschlüsse gefasst hatte. Die geforderten Projektskizzen seien „fristgerecht“ eingereicht worden, erklärt Rathaussprecherin Lena Choi auf Anfrage des Starnberger Merkur.
Bei der im Jahr 1972 errichteten FT-Anlage an der Ottostraße muss nach einer Auflistung der Verwaltung die Gebäudehülle inklusive Fassade energetisch saniert werden – der Boden der Sporthalle erneuert. Weiter auf der Liste stehen der barrierefreie Ausbau des Gebäudes, die Modernisierung der Heizungsverteilung, die Nachrüstung des Brandschutzes, die Sanierung der Außensportflächen und eine Anpassung der Räumlichkeiten an die derzeitigen Erfordernisse, wobei es unter anderem um die Umnutzung der Kegelbahn geht. Nach Angaben von Stadtbaumeister Stephan Weinl sind allein dafür rund drei Millionen Euro erforderlich, wie er in der Stadtratssitzung sagte. Da der Bund bis zu 45 Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt, versprechen sich die Verantwortlichen bei einer Aufnahme in das Programm einen ganz erheblichen Batzen aus Berlin.
Auch bei der Mehrzweckhalle am Kastanienweg in Wangen ist die Liste der zu erledigenden Aufgaben lang: Sanierung der Gebäudehülle inklusive Fassade und Oberlichtfenster, Sanierung des Hallenbodens, Erneuerung von Prallwand, Beleuchtung und Belüftungsanlage, Umbau und Erneuerung der Umkleidekabinen inklusive Sanitäranlage, Überarbeitung des Brandschutzkonzeptes sowie Neuorganisation der Raumaufteilung, Neuorganisation und Modernisierung der Nebenräume (Stüberl, Schützen, Feuerwehr) unter anderem durch einen neuen Bodenbelag, eine neue Kücheneinrichtung und eine neue Beleuchtung.
Der Bund stellt für die zweite Tranche seines Förderprogramms insgesamt 400 Millionen Euro zur Verfügung – „um dem Investitionsstau bei der Sanierung kommunaler Infrastruktur zu begegnen“, wie es beim Innenminsterium heißt. Gefördert werden demnach „investive Projekte mit besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung“. Auch die Wirkung der Projekte für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie die soziale Integration in der Kommune spiele eine Rolle. Die Projekte sollen darüber hinaus einen Beitrag zum Klimaschutz aufweisen und über ein überdurchschnittliches Investitionsvolumen oder hohes Innovationspotenzial verfügen. Ziel ist es, die Projekte im ersten Quartal kommenden Jahres zu beschließen.