Gasthof in der Au: Gibt es bald keinen großen Biergarten mehr in Starnberg?

Ist der einzige große Biergarten in der Stadt bald Geschichte? Der Wirt des Gasthofs in der Au würde gern bleiben, weiß aber nicht, ob sein Vertrag verlängert wird.
Starnberg – Die Gerüchte geistern schon länger durch die Stadt: Die „Au“ sperrt zu. Oder mehr noch: Die „Au“ wird abgerissen. Stadtrat Gerd Weger (CSU) hatte die Spekulationen zuletzt sogar in öffentlicher Sitzung befeuert, als er Bürgermeisterin Eva John gezielt fragte, warum der Stadtrat über Entwicklungen wie den geplanten Abriss eines ortsbildprägenden Gebäudes nicht informiert werde. Die Bürgermeisterin konnte nur mit den Schultern zucken: „Wir können Ihnen nur Anträge vorlegen, aber nicht, was auf der Straße geredet wird.“ Heißt: Bei der Stadt liegt nichts vor, was die „Au“ betrifft.
Gasthof in der Au: Einziger großer Biergarten in Starnberg
Was an den Gerüchten dran ist, müsste Wirt Bozo Ledic eigentlich wissen. Seit 1991 führt seine Familie den Gasthof in der Au. Sie mischt bayerische mit kroatischer und internationaler Küche. Im Sommer bietet der einzige große Biergarten Starnbergs 350 Menschen Platz. Vielleicht aber nicht mehr lange.
Ledic hört man an, dass er sich Sorgen um die ungewisse Zukunft des Wirtshauses macht. „Viele Gäste fragen, was los ist. Aber ich habe keine Antwort“, sagt er. Seit etwa einem halben Jahr habe er keinen Kontakt zum Haupteigentümer des Gebäudes an der Josef-Jägerhuber-Straße gehabt. „Ich weiß nicht, was er vor hat.“ Er weiß nur, dass sein Pachtvertrag im November ausläuft.
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Ledic ist seiner Aussage nach seit gut vier Jahren mit einem Prozent als Eigentümer beteiligt. Der Rest gehört Bernhard Widmann. Der dementiert die Gerüchte auf Nachfrage teilweise, räumt sie aber nicht aus: „Etwas abzureißen macht doch keinen Sinn, wenn es noch keine Planung gibt.“ Er habe wegen des Gebäudes auch nicht mit Architekten gesprochen. Mehr will Widmann öffentlich nicht dazu sagen.
Zukunft des Biergartens: Bleibt der Gasthof?
Dass der Gasthof so bleiben soll, wie er ist, darf bezweifelt werden. „Uns wurde mitgeteilt, dass der Vermieter die Räumlichkeit irgendwann für andere Zwecke braucht“, sagt Maria Reitinger. Sie ist Vorsitzende der Osteuropahilfe Starnberg-Bad Tölz-Wolfratshausen, die aktuell noch eine Garage als Lagerraum nutzt. Für den Verein ist der Verlust nicht schlimm: Man mache keine großen Sammlungen mehr, sondern helfe nur noch konkret. Und dafür reiche ein Raum in Schäftlarn.
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Bozo Ledic will nicht ausziehen – und auf seinen Ein-Prozent-Anteil pochen. „Ich bin seit 28 Jahren in dem Gebäude. Er kann mich nicht rauswerfen. Alle Parteien müssen zustimmen, um etwas zu ändern“, sagt er. Der Wirt werde sein Veto einlegen, falls Widmann den Gasthof auflösen möchte.
Die beiden Parteien werden früher oder später zusammenkommen. Ledics Anwalt habe Widmann angeschrieben. Auch der Haupteigentümer ließ am Telefon durchblicken, dass er demnächst mit dem Wirt Kontakt aufnehmen werde.
gma, ike
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