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Plötzliche Wende im Starnberger Dreifach-Mord: Angeklagter (22) gesteht die Tat - und nennt Motiv

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Von: Angela Walser, Veronika Mahnkopf

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Lange hat der Hauptangeklagte im Dreifachmord von Starnberg geschwiegen – jetzt äußerte er sich doch: Und sorgte für eine große Überraschung im Gerichtssaal.

Update vom 21. März, 15 Uhr: Im Prozess um einen mutmaßlichen Dreifachmord in Starnberg hat der Hauptangeklagte vor dem Landgericht München II am Montag überraschend ein Geständnis abgelegt. In einer von ihm handschriftlich verfassten und selbst verlesenen Erklärung räumte der inzwischen 22 Jahre alte Mann ein, im Januar 2020 zuerst seinen 21 Jahre alten Freund und danach dessen Vater und Mutter in deren Haus in Starnberg erschossen zu haben. Er habe damit ein von seinem Freund geplantes Massaker am Bahnhof München Pasing verhindern wollen, sagte sein Anwalt Gerhard Bink der Deutschen Presse-Agentur.

Dreifach-Mord von Starnberg: Tötung der Eltern angeblich nicht geplant gewesen

Der Getötete habe seinen Mandanten in seine Tatpläne eingeweiht und einbeziehen wollen. „Er wollte da nicht mitmachen und hat deshalb den Plan gefasst, ihn zu töten - um nicht selbst von ihm getötet zu werden, falls er sagt, dass er nicht mitmacht“, erläuterte Bink.

Die Tötung der Eltern sei nicht geplant gewesen. Der Vater sei aber plötzlich auf ihn zugekommen und sein Mandant habe geglaubt, dass er bewaffnet sei, sagte Bink. Daraufhin habe der Angeklagte auch den Vater und danach die Mutter erschossen.

Starnberg: Angeklagter bei Dreifachmord wollte Waffen verkaufen

In dem Geständnis ging der 22-Jährige laut Bink auch auf die Rolle seines Mitangeklagten ein, der ihn laut Anklage zum Tatort fuhr und abholte. Der 21-Jährige sei in den Plan eingeweiht gewesen, den Freund zu töten. Er habe die Unterstützung zugesagt angesichts der Möglichkeit, die Waffen später zu verkaufen. Dafür sollte ein Preis von 400 000 bis 600 000 Euro erzielt werden. Die Staatsanwaltschaft München II wirft den beiden jungen Männern Mord, besonders schweren Raub und Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vor.

Ursprüngliche Meldung vom 21. März: München – Die Anklage wiegt schwer: Max B. (19) soll im April 2020 seinen Freund Vincent von P. (21) und dessen Eltern (63/60) in ihrem eigenen Haus in Starnberg erschossen haben – teilweise im Schlaf.

Starnberg: Dreifach-Mord – Angeklagter gesteht

Seit August vergangenen Jahres wird ihm und einem Mitangeklagten nun der Prozess gemacht. All die Verhandlungstage schwieg Max B. hartnäckig. Nun, am Montag, dem 44. Prozesstag, brach er überraschend sein Schweigen – und gestand die Tat.

Weitere Hintergründe sind noch nicht bekannt. Als Motiv wird vermutet, dass Max B. an das umfangreiche Waffenarsenal der Familie gelangen wollte.

Dreifach-Mord in Starnberg: Angeklagter wollte Schuld zunächst auf Opfer lenken

Die Tat hatte für Entsetzen gesorgt – und für immer neue Wendungen. Max B. hatte es zunächst so aussehen lassen, als hätte der Sohn seine Eltern und sich selbst getötet. Dann wurde bekannt, dass Max B. kurz nach der Tat einen Überfall auf einen Rewe begangen haben soll.

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